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Die Zukunft ist da und sie ist hart

Nach ihrem US-Open-Finalerfolg gegen Lindsay Davenport fordert Venus Williams nun Steuererleichterungen

BERLIN taz ■ Die Zukunft des Frauentennis war zu sehen, und sie ist hart und schnell. Niemals zuvor haben sich Frauen einen Tennisball so gnadenlos um die Ohren gehauen, wie Venus Williams (20) und Lindsay Davenport (24) in der Nacht zu Sonntag. Dass Williams das Finale der US Open schlussendlich mit 6:4, 7:5 gewinnen konnte und so den Titel in der Familie hielt, lag vor allem daran, dass sie besser zu Fuß war. „Ich bin ziemlich schnell momentan“, sagte sie nach ihrem zweiten Grand-Slam-Sieg innerhalb von zwei Monaten.

Die Zukunft hat allerdings noch ein paar Schönheitsfehler. Im Bemühen, stets die Linien anzuvisieren und den Ball möglichst flach zu halten, wechselten sich in den 85 Minuten Spielzeit auf beiden Seiten die Gewinnschläge stetig mit katastrophalen Fehlern ab. Den Unterschied machte neben der größeren Athletik vor allem der Aufschlag von Williams: Davenport, die im Viertelfinale Titelverteidigerin Serena Williams ausgeschaltet hatte, konnte nur drei ihrer insgesamt 15 Break-Chancen nutzen, weil Williams mit bis zu 188 Stundenkilometern servierte.

Die ältere der beiden Williams-Schwestern hat nun 26 Spiele und fünf Turniere hintereinander gewonnen, darunter Wimbledon, bleibt in der Weltrangliste aber hinter Martina Hingis und Davenport weiter nur die Nummer drei. „Ich habe mich schon immer wie die beste Spielerin gefühlt“, sagte sie, „aber die Nummer eins ist definitiv eines meiner Ziele.“

Als Vater Richard seine Tanzeinlage auf dem Center Court beendet hatte, telefonierte seine erfolgreiche Tochter mit ihrem Präsidenten. Nachdem Clinton ihr gratuliert hatte, fragte Venus Williams ihn, ob er nicht ihre Steuern reduzieren könne, sie habe für den 800.000-Dollar-Siegesscheck schließlich „hart gearbeitet“. Da werde er „momentan wohl nicht viel tun können“, ließ Clinton leicht indigniert wissen. TO

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