: Tragbar und fair
Eine kleine Auswahl ökologisch produzierter Kleidung. Im konventionellen Handel bieten an: der Otto Versand mit seiner „future collection“ (www.otto.de), Quelle („Gut für mich“ und „Britta-Steilmann-Kollektion“, www.quelle.de) und Peter Hahn („NaturaBel“, www.peterhahn.de).
Das älteste Versandhaus für Naturtextilien ist der Hess-Versand (www.hess-natur.com), der bereits 1976 gegründet wurde. Er ist auch das umsatzstärkste Unternehmen mit etwa 123 Millionen Mark Jahresumsatz und konnte inzwischen sogar nach Österreich und in die Schweiz expandieren. Der Waschbär Versand (www.waschbaer.de) hat erst kürzlich den AlbNatur-Versand übernommen und schwimmt damit weiter auf Erfolgskurs. Der Vertrieb von Word Wide Found for Nature (WWF)-Produkten sollte ursprünglich die Aufgabe des Panda Versands (www.panda.de) sein. Inzwischen verkauft das Tochterunternehmen des WWF dreitausend verschiedene Produkte, vor allem Naturmode.
Maas Naturwaren (www.maas-natur.de) bietet seit fünfzehn Jahren Naturtextilien für die ganze Familie. Das Unternehmen beteiligt sich sowohl an Fair-Trade-Konzepten als auch an ökologischen Innovationen.
Im Facheinzelhandel sind Ökoklamotten so gut wie gar nicht zu finden. Auf etwa 150 bis 180 Verkaufsstellen ist das Angebot inzwischen geschrumpft.
Was den Fair Trade-Aspekt angeht, so versuchen verschiedene Initiativen, mit Kampagnen das Bewusstsein zu schärfen. So kämpft etwa die Christliche Initiative Romero (www.ci-romero.de) zusammen mit anderen kirchlichen und gewerkschaftlichen Organisationen um bessere Arbeitsbedingungen in den südlichen Ländern. Dafür hat sie die Kampagne „Saubere Kleidung“ gestartet (www. saubere-kleidung.de), um eine „sozial saubere“ Produktion von Bekleidungsstücken in der Sportsware-Industrie zu erreichen.
Viele Sportbekleidungshersteller produzieren ihre Turnschuhe und Jogginghosen in Dritteweltländern – wegen der billigen Lohnkosten. So erhalten Arbeiter in Indonesien 1,50 Mark am Tag, was noch unter dem indonesischen Mindestlohn liegt. Unbezahlte Überstunden sind üblich, Gewerkschaftsarbeit wird unterdrückt: Protest wagt niemand. Mit Aktionstagen, Postkarten- und Unterschriftenaktionen versucht die Christliche Initiative Romero, dagegen Stimmung zu machen und Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ähnlich arbeitet die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (www.aswnet.de), die eine Kampagne gegen die Produktion von Baumwolle in Indien gestartet hat. Dort haben sich seit der Erntesaison 1997/98 weit über fünfhundert Baumwollfarmer aus Verzweiflung selbst getötet – meist mit den Pestiziden, die sie auf ihren Feldern versprühen. CATHARINA RETZKE
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