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Wenn Frauen ein Gewerbe gründen

■ Eine Broschüre stellt sechs Frauengewerbezentren vor / Problem unbezahlte Arbeit

Als das Bremer Frauenstadthaus 1990 gegründet wurde, war das eine Pionierleistung. Heute hat sich die Idee durchgesetzt und wird an vielen Orten verwirklicht. Den Bremerinnen war ihr zehnter Geburtstag Grund genug für eine Bestandsaufnahme. Aus ihrer Jubiläumstagung mit Frauen aus anderen Projekten wurde die Broschüre „Frauengewerbezentren – Allianzen für die berufliche Selbständigkeit“. Denn genau darum geht es: Selbstständiges Arbeiten ist für Frauen immer noch nicht so selbstverständlich wie für die männliche Konkurrenz. Die Zentren wollen die Startbedingungen vebessern.

Das Bremer Frauenstadthaus ist ein normaler Gewerbehof, der ausschließlich Frauen offensteht. Der Innen-Hof im westfälischen Hamm dagegen ist ein öffentlich gefördertes Gründerinnenzentrum. Die Berliner Weiberwirtschaft mit Platz für 70 Betriebe ist das größte Zentrum der Republik. Von der Treuhand erwarben die Berlinerinnen ausgerechnet die ehemalige Lippenstiftfabrik VEB-Berlin-Kosmetik. Beim Dortmunder GESA scheiterte das Modell einer Gesellschaft mit ehrenamtlicher Geschäftsführung, aber vermietet wird nach wie vor nur an Frauen. Das älteste Projekt sind die Frankfurter Frauenbetriebe: Als Weg aus der Arbeitslosigkeit gegründet, beherbegt der Verein heute 35 Betriebe. Das Küken der Broschüre ist wiederum aus Bremen: der Beginenhof.

Alle Projekte bieten mehr als nur ein gemeinsames Faxgerät: Die Existenzgründerinnen tauschen Erfahrungen aus und reichen untereinander auch KundInnen weiter. Ein Problem würden die Frauen in Zukunft gern überwinden: Bisher geht nichts ohne unbezahlte Arbeit.

Broschüre für acht Mark beim Frauenstadthaus erhältlich (Tel. 498 95 00) jank

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