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Finanzspritze bei Wohlverhalten

Ostausschuss der deutschen Wirtschaft: Bei Demokratisierung Investitionen aus dem Westen

BERLIN dpa ■ Das Engagement der deutschen Wirtschaft und der EU in Jugoslawien wird bei einer Stabilisierung der politischen Lage und einer Demokratisierung deutlich steigen. Das prognostizierte der Balkan-Experte beim Ostausschuss der deutschen Wirtschaft, Michael Harms. Mit dem Wegfall der Sanktionen seien auch eine Vollmitgliedschaft Jugoslawiens im EU-Stabilitätspakt für den Balkan und eine Freigabe reservierter Milliardenhilfen für den Wiederaufbau des Landes zu erwarten.

Harms: „Sobald die Lage stabil ist und die Sanktionen aufgehoben sind, gehen deutsche Firmen als erste wieder nach Jugoslawien.“ Kriegsschäden müssten beseitigt, die Infrastruktur wiederhergestellt werden.

Schließlich stammten mehr als 50 Prozent der technischen Ausrüstungen in Jugoslawien aus Deutschland. Die deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen seien auch während der Konflikte nie abgebrochen. Der Handel sei aber nach Verschärfung der Sanktionen im Jahre 1998 deutlich zurückgegangen.

Weiterhin sei davon auszugehen, so Harms, dass die reservierten Mittel aus dem EU-Stabilitätspakt in Milliardenhöhe bald fließen werden. Auch der US-Kongress habe 500 Millionen Dollar Hilfen für Serbien genehmigt. Dem Vernehmen nach sind im Rahmen des EU-Stabilitätspaktes für Jugoslawien (Serbien und Montenegro) rund 2,6 Milliarden Euro, also rund 5,1 Milliarden Mark, reserviert.

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