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Frage des Willens

■ Für eine Familien-Karte im HVV müsste sich die Politik stark machen

Die Einführung einer HVV-Familienkarte, wie sie von der Regenbogen-Politikerin Marie-Luise Bornhöft gefordert wurde, ist kein Ding der Unmöglichkeit, sondern eine Frage des politischen Willens. Die Palette der angebotenen Fahrkarten-Arten gehe auf Vorgaben der Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs zurück, stellte HVV-Sprecherin Gisela Becker klar. Entscheiden müssen also die Stadt Hamburg sowie ihre Nachbarländer und -kreise.

Wie die taz hamburg berichtete, hatte Bornhöft auf eine Lücke im Tarifsystem aufmerksam gemacht: „Es gibt keine Zeitkarte für Menschen mit Kindern“, so die Mutter. Sechs- oder siebenjährige Kinder, für die der HVV eine vergünstigte Schüler-Monatskarte anbietet, seien zu klein, um allein U-Bahn zu fahren. Die CC-Karte, bei der maximal drei Kinder bis zum Alter von elf Jahren kostenlos mitfahren dürfen, sei keine Lösung. Denn sie gilt nicht in der Zeit, in der die Kleinen zur Schule gebracht werden müssen. Eltern ohne Auto würden so benachteiligt.

„Wenn wir aus wirtschaftlichen Gründen überlegen sollten, verbilligte Fahrkarten einzuführen, dann müssten wir uns ausrechnen, dass wir mehr Fahrgäste bekommen“, heißt es dagegen beim HVV. Bei einer Familien-Karte wäre das nicht zu erwarten, vermutet Gisela Be-cker. Sie befürchtet hohe Kosten, weil dem Verbund das Geld entginge, mit dem die Städte und Gemeinden den Schüler-Verkehr subventionieren. Blieben drei Möglichkeiten: Die Familien-Karte wird mit zusätzlichem Geld gefördert, andere Karten werden teurer oder der HVV arbeitet effizienter. knö

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