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Blinde Flecken

Während des Dritten Reichs verloren rund 1.700 Professoren, Dozenten und Assistenten an den deutschen Universitäten Amt und Würden. Gerade in der Reichshauptstadt Berlin geriet der Aufklärungsanspruch der Gebrüder Humboldt schnell in Vergessenheit und wurde durch den Gedanken der „völkisch-politischen Universität“ ersetzt.

Während sich Studierende wie Lehrende der heutigen Humboldt-Universität (damals Friedrich-Wilhelms-Universität) bereits 1933 an der Bücherverbrennung beteiligten, war man 1935 an der Technischen Hochschule, der Vorgängerinstitution der TU, besonders eilfertig, als es darum ging, jüdische und andere „missliebige“ Studenten und Professoren zu vertreiben.

Erst in jüngster Zeit beginnen die Hochschulen damit, das NS-Unrecht aufzuarbeiten. Es dauerte allein bis 1998, bevor sich die Humboldt-Universität dazu durchrang, Aberkennungen wissenschaftlicher Titel durch die Nazis für ungültig zu erklären. Die Rekonstruktion der Unrechtsfälle ist vor allem deshalb schwierig, weil sich nur wenig über die Zwangsmaßnahmen in den Archiven findet.

Damit die Verbrechen an den Hochschulen nicht gänzlich vergessen werden, bietet die taz interessierten Studentinnen und Studenten an, neue Forschungsergebnisse über NS-Unrecht an den Unis zu veröffentlichen.

Kontakt: bildung@taz.de

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