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Tee wird wieder teurer

■ Verband rechnet mit Preissteigerungen von zehn Prozent

Die Preise für Tee werden nach Einschätzung Hamburger Fachverbände in den kommenden Monaten steigen. Die Euro-Schwäche, höhere Frachtkosten, die gestiegene Nachfrage und geringere Ernteerträge hätten bereits zu einer Erhöhung der Weltmarktpreise geführt, teilten der Teeverband und die Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee mit. Welche konkreten Auswirkungen die Entwicklungen für den deutschen Verbraucher hätten, lasse sich zur Zeit noch nicht genau sagen: „Wir rechnen jedoch mit Preissteigerungen von rund zehn Prozent“, berichtete Willi Rausch, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee. Diese Sorten sind ebenso betroffen wie schwarze Tees.

Die Importeure haben nach Verbandsangaben Mehrkosten auf Grund der gestiegenen Kurse von US-Dollar und britischem Pfund. Hinzu komme, dass Länder im Mittleren und Nahen Osten sowie Russland und der GUS wieder mehr Tee einführten. Diese höhere Nachfrage trifft auf ein geringeres Angebot, da beispielsweise Tro-ckenheit und Dürre in Ostafrika zu „erheblichen Ernteausfällen“ von Schwarztee geführt haben.

Auch bei den Kräuter- und Früchtetees wirkt sich der hohe Dollar-Kurs aus, da ein hoher Anteil von Hibiskusblüten und Hagebutten in dieser Währung gehandelt werde. Zudem hätte monatelange Trockenheit in Ost- und Südeuropa die Ernte wichtiger Rohstoffe erheblich reduziert und bei vielen Pflanzen langfristige Schäden hervorgerufen. Die politische Situation in Serbien, Montenegro, Mazedonien und dem Kosovo habe ferner dazu geführt, dass wichtige Bereiche für die Rohstoffversorgung komplett ausgefallen seien. lno

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