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Sozialämter: 200 Stellen fehlen

Wachsende Aufgaben, ständig neue Konzepte und zu wenig Personal – so fasst die Personalrätin Karin Schlote die Kritik an den Arbeitsbedingungen auf Hamburgs Sozialämtern zusammen. 889 Stellen müssten die Ämter aufgrund eines Personalschlüssels, der 1991 mit dem Senatsamt für Bezirksangelegenheiten vereinbart wurde, eigentlich haben. Tatsächlich sind aber lediglich 777 Stellen besetzt, davon wiederum sind 102 Mitarbeiter dauerhaft krank oder in andere Projekte abgeordnet, so dass 200 Leute fehlen. Schlote: „Drei Mitarbeiter machen die Arbeit von vieren.“

Wenn die Politik an einem „menschenwürdigen Umgang“ mit den Beschäftigten interessiert sei, so forderte Schlote vergangene Woche auf der Veranstaltung „Sozialämter funken SOS“, müsse sie „schnellstmöglich“ neun Forderungen erfüllen. Neben der Aufstockung des Personals – finanziert aus dem Sozialhilfeetat – verlangt sie eine Schulung der MitarbeiterInnen zum „Umgang mit schwierigen Bürgern“ und einen Umbau der Dienststellen nach „mit der Polizei erarbeiteten Sicherheitsstandarts“. So hatte eine Begehung im Bezirk Nord ergeben, dass wichtige Fluchtwege fehlen. Die ehemalige Sachbearbeiterin aus Barmbek hält ferner die Einführung einer festen Telefonsprechstunde, die frustrierende Wartezeiten vermindert, und Pförtnerlogen für nötig. Auch sollten die Mitarbeiter die Chance haben, für einige Zeit in andere Abteilungen zu wechseln und eine Supervision bekommen, um die „oft aufwühlende und anstrengende“ Beratung aufzuarbeiten.

Zu guter letzt wendet sich auch die Personalrätin gegen die Praxis des „Herausdrängens“ der SozialhilfeempfängerInnen.

Kaija Kutter

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