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Thyssen unter Verdacht

Verdacht der Steuerhinterziehung von 150 Millionen Mark gegen frühere Thyssen AG. Justiz ermittelt

DÜSSELDORF ap ■ Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen um Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit Waffenexporten gegen Manager der früheren Thyssen AG ausgeweitet. Der Sprecher der Anklagebehörde, Johannes Mocken, bestätigte gestern einen Bericht der Berliner Zeitung.

Diese hatte berichtet, Thyssen habe neben dem umstrittenen Verkauf von 36 Fuchs-Spürpanzern an Saudi-Arabien im Jahr 1990 noch bis 1997 weitere Waffengeschäfte dazu genutzt, sich über Provisionszahlungen an Briefkastenfirmen Steuervorteile zu verschaffen. Von Thyssen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Nach den Worten Mockens wird gegen den Chef von Thyssen-Industrie, Eckhard Rohkamm, und fünf weitere Manager des Konzerns wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einer Größenordnung von mindestens 150 Millionen Mark ermittelt.

Rohkamm berief sich gestern vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Bundestages auf sein Zeugnisverweigerungsrecht. Er war als Zeuge geladen, der unter anderem auch die Schmiergeldvorwürfe im Zusammenhang mit den Panzerlieferungen untersucht.

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