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fotografie: das kleine schwarze

Der Einfall wird Coco Chanel zugeschrieben. Aus einsichtigen Gründen hieß es sofort ihr „Ford“. Literatur wurde es bei Truman Capote, aber da war es schon längst ein Klassiker: „Es war ein warmer Abend, fast schon Sommer und sie trug ein schmales, schlichtes schwarzes Kleid ...“ So beschrieb der Schriftsteller Holly Golightly in „Frühstück bei Tiffany“ und wenn er weiter über sie sagte, „es lag unweigerlich guter Geschmack in der Schlichtheit ihrer Kleidung“, dann ist es fast paradox, zu erfahren, dass Mademoiselle die Anleihen für ihr kleines Schwarzes ausgerechnet bei der Uniform der Dienstmädchen machte.Der Geschichte des beispielhaften Kleidungsstücks, das aus dem Kleiderschrank der Frauen ebenso wenig verschwinden wird wie der Anzug jemals aus dem des Mannes, ist nun die amerikanische Modejournalistin Amy Holman Edelman nachgegangen. „Das kleine Schwarze“ ist im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen; in einem etwas größeren Format als üblich. Das ist den über hundert Fotos aus Mode, Film, Kunst und Werbung geschuldet, die den Sex-Appeal, die Eleganz und den zugleich anti-elitären Gestus des phänomenalen Kleids aufs Schönste belegen. Der Band kostet 24,50 Mark und er ist nicht nur eine Mode-, sondern ebenso gut eine Medien- und Filmgeschichte und, nicht zu vergessen, eine Geschichte der weiblichen Emanzipation im 20. Jahrhundert. Wbg

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