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Piraten: Freiheit und Schrecken

■ Symposium im Übersee-Museum untersucht Piraterie-Phänomen

Piraterie bedroht seit Jahrhunderten die Schifffahrt auf den Weltmeeren. Doch während die Piraten der Vergangenheit heute romantische Sehnsüchte nach Freiheit und Abenteuer auf See weckten, verbreiteten die Piraten der Neuzeit Angst und Schrecken, sagte Hartmut Roder vom Bremer Übersee-Museum am Freitag. Er ist Leiter der derzeitigen Sonderausstellung „Piraten. Die Herren der Sieben Meere“. Die wissenschaftliche Erforschung des Phänomens der Piraterie stecke noch in den Anfängen. Dazu gehöre die Frage, ob „Piraten auch in irgendeiner Form Indikatoren für einen gesellschaftlichen Wandel“ waren, sagte Roder.

Mit einem zweitägigen Symposium will das Übersee-Museum bis Samstag „etwas Licht in das verführerische piratische Halbdunkel aus heldenhaften Legenden“ bringen. Zehn Experten, darunter Briten und Amerikaner, werden dabei über den Kampf der Hanse gegen die Vitalienbrüder um 1400, die Kaperfahrten während der Kriege zwischen England, Frankreich und Spanien im 17. Jahrhundert und über Piraten und Logistik in der Neuzeit referieren. Die Ergebnisse sollen im nächsten Jahr in einem Buch veröffentlicht werden.

Die Zahl der Piratenüberfälle ist nach Angaben Roders in den vergangenen zehn Jahren drastisch gestiegen. 1998 seien dabei 78 Menschen getötet und 244 als Geiseln genommen worden. 1999 seien knapp 300 Überfälle mit einem Versicherungsschaden von 7,7 Milliarden Mark gemeldet worden. Etwa 80 Prozent aller Piratenüberfälle passieren in südostasiatischen Gewässern, vor allem in der Straße von Malakka. dpa

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