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Der Letzte stellt den Strom ab

■ Barmbeker Quartiersbeirat sucht Sponsoren für Electrum. HEW haben das Aus aber eigentlich schon beschlossen

Das Schicksal des Electrums scheint besiegelt. Doch jetzt hat sich Christine Eckmann des von der Schließung bedrohten Strom-Museums in der Hamburger Straße angenommen. Zusammen mit anderen Mitgliedern des Quartiersbeirats Barmbek Süd und Dieter Thiele von der Geschichtswerkstatt versucht sie Sponsoren zu finden, die den Fortbestand des Museums ermöglichen. Dem entgegen steht die betriebswirtschaftliche Entscheidung der HEW, die die Immobilie gerne versilbern würden.

Im Electrum können BesucherInnen die Geschichte der Elektrizität kennen lernen. Besonders attraktiv ist, dass die Neugierigen per Knopfdruck selbst Versuche in Gang setzen können: Da verharrt nach dem Prinzip der Magnetschwebebahn eine Bratpfanne in der Luft, und ein Blitz lässt es im Zimmer gewittern.

550 Schulklassen jährlich erfahren im Electrum, wer das Phänomen Strom entdeckt hat und wann die erste Glühlampe gebaut wurde. Das Ganze wird am Beispiel Hamburgs vermittelt und hat bei freiem Eintritt im vergangenen Jahr mehr als 61.000 BesucherInnen angezogen.

Trotzdem habe sich niemand gefunden, der das Museum hätte übernehmen können, sagt HEW-Sprecher Mario Spitzmüller. Allein der Betrieb koste anderthalb Millionen Mark im Jahr. Für die Sanierung wäre mindestens eine weitere Million Mark nötig.

Die Liberalisierung des Strommarktes hat die HEW mächtig unter Druck gesetzt. Nach Angaben ihres Sprechers muss die Aktiengesellschaft 200 Millionen Mark sparen. „Entweder die Hamburger wollen billigen Strom oder ein Museum“, sagt Spitzmüller. Die Entscheidung des Vorstands sei gefallen. Zum 31. Dezember muss das Electrum schließen.

Für die Fans des Museums hat Spitzmüller zwei Trostpflaster parat: Die Sammlung mit 10.000 Stücken solle nicht auseinander gerissen, sondern bei den HEW gelagert werden. Mit den Exponaten könnten kleine Ausstellungen bestückt werden. Außerdem sei eine CD-Rom mit den Ausstellungsstücken in Arbeit. Gernot Knödler

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