: justiz und politik
Floridas Wahlen vor Gericht
Es war ein grandioses Hin und Her. Zunächst hatte der Demokratische Vizepräsident Al Gore am Freitag eine juristische Niederlage hinnehmen müssen: Ein Bezirksrichter hatte der republikanischen Innenministerin Floridas, Katherine Harris, zugestanden, sie müsse die Ergebnisse der laufenden manuellen Auszählungen der Stimmzettel in vier Landkreisen nicht berücksichtigen und könne am Samstag früh die Wahlergebnisse verkünden. Dagegen gingen die Demokraten in Berufung und erreichten nur Stunden später, dass der Oberste Gerichtshof Harris per Einstweiliger Anordnung anwies, mit der Bekanntgabe zu warten. Die Entscheidung allerdings, ob die Auszählungsergebnisse tatsächlich berücksichtigt werden müssen oder nicht, soll in einem neuen Verfahren fallen, das heute Nachmittag (Ortszeit) mit einer Anhörung beginnt.
Die Republikaner ihrerseits mussten eine weitere Niederlage einstecken, als am Freitag ein Appellationsgericht in Atlanta schon in zweiter Instanz ihren Antrag zurückwies, alle Handauszählungen sofort stoppen zu lassen.
Unterdessen ist die Auszählung der noch ausstehenden Briefwahlstimmen beendet: Bush konnte Zugewinne verzeichnen und führt jetzt floridaweit mit 930 Stimmen vor Gore. PKT
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