: Menschenrechtler bei der SPD
■ Genossen wollen Nigerianer vor Abschiebung helfen
Etwa 30 Mitglieder des Bremer Menschenrechtsvereins haben gestern die Bremer SPD-Zentrale besetzt. Der friedliche Protest richtete sich gegen die anstehende Abschiebung des nigerianischen Flüchtlings Akubuo Anusonwu Chukwudi. Die Menschenrechtler erhofften sich tatkräftige Unterstützung durch die Sozialdemokraten, nachdem die Bremer Innenbehörde den Nigerianer im Zuge eines Amtshilfeersuchens von Mecklenburg-Vorpommern in Abschiebegewahrsam genommen hatte. Was sie erreichten war immerhin ein Appell von SPD-Landeschef Detlev Albers und dem innenpolitischen Sprecher der SPD-Bürgerschafts-fraktion, Hermann Kleen, an den Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Gottfried Timm, die Abschiebung vorerst auszusetzen.
Nach eigenen Angaben war auch für die beiden SPD-Politiker „nicht erkennbar, warum der 1998 angeordnete Abschiebeschutz für Akubuo plötzlich aufgehoben wurde“. Albers und Kleen wandten sich darum an Innenminister Timm, damit die Abschiebung bis zur gerichtlichen Entscheidung in der Hauptsache nicht vorgenommen wird.
Akubuo Verhaftung fand ausgerechnet in den Räumen des Menschenrechtsvereins in der Schwachhauser Heerstraße statt. Er ist „ausreisepflichtig“, soll also demnächst abgeschoben werden, befürchten die Aktivisten. Jeti
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