Israel schließt Verbindungsbüros

Palästinenserpräsident Arafat bittet Russland um Vermittlung. Hamas-Aktivist stirbt bei Explosion

JERUSALEM/MOSKAU dpa/ap/taz ■ Israel hat gestern die faktische Schließung der zehn gemeinsamen Verbindungsbüros mit den Palästinensern angeordnet. Die dort tätigen Palästinenser wurden angewiesen, die Büros im Westjordanland und im Gaza-Streifen zu verlassen. Die Regierung zog damit die Konsequenzen aus dem Anschlag auf ein Verbindungsbüro, bei dem am Donnerstag ein israelischer Vertreter ums Leben kam.

Russland hat unterdessen die Konfliktparteien zu Zurückhaltung aufgerufen. Palästinenserpräsident Arafat kündigte überraschend einen Besuch in Moskau an, bei dem er Präsident Putin um Vermittlung in der Nahost-Krise bitten wolle. Schon heute will Arafat mit Putin zusammenkommen.

Ein Mitglied der radikalislamischen Hamas-Organisation ist nach palästinensischen Angaben bei der Explosion seines Autos in Nablus getötet worden. Der 33-jährige Ibrahim Bani Odeh sei kurz zuvor aus dem Gefängnis der Stadt entlassen worden. Zunächst hatte es geheißen, das Auto sei von einem israelischen Kampfhubschrauber beschossen worden. Dann war die Rede von einer vorzeitig explodierten Autobombe. wg

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