: Jetzt hilft nur noch hungern
Plötzlich wollen alle keine Rindviecher mehr essen. Doch auch in Obst, Gemüse und Salaten lauern die Gefahren der industriellen Nahrungsmittelproduktion: Viren auf Birnen, genmanipulierte Tomaten und Schadstoffe im Salat
von UWE RADA
Kaum ist die erste Kuh infiziert, spielen die zuständigen Minister verrückt, als wäre bei ihnen höchstselbst Creutzfeldt-Jakob ausgebrochen. Doch auch die Verbraucher scharren seltsam mit den Hufen. Die einen steigen um auf kadavermehlgefütterte Hühner und Schweine, andere schwören auf Obst, Gemüse und Salat und glauben, die einzige Gefahr, die ihnen dabei droht, sei ein veritabler Durchfall.
Nahrungsexperten wissen es besser. Vor allem genmanipulierte Produkte aus Mais, Soja, Tomaten oder Kartoffeln bergen unbekannte Risiken, zumal die 1997 erlassene Novel-Food-Verordnung keine umfassende Kennzeichnung verlange.
Hinzu kommen zahlreiche Schadstoffe, wie der Bericht über die Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Lebensmitteln zeigt, den die Bundesregierung 1997 der EU vorlegte. Besonders betroffen: Salat, Trauben, Paprika.
Schließlich ist der Verbraucher von Obst nicht einmal vor Viren sicher. Der Grund: Die weitgehende Obstvirus-Verordnung wurde 1998 von der eher laschen „Verordnung für das Inverkehrbringen von Anbaumaterial von Gemüse-, Obst und Zierpflanzenarten“ (AGOZ) ersetzt.
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