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Völlig verstört

■ Prozessbeginn gegen Mann, der 18 Kinder entführt und vergewaltigt hat

Er fragte nach der Uhrzeit, zog plötzlich ein Messer und zwang das angesprochene Kind, mit in sein Auto zu steigen. Damit begann das Martyrium für sechs Mädchen und Jungen, die von Karl-Heinz D. entführt und vergewaltigt worden waren. Der steht seit gestern vor dem Hamburger Landgericht, wo er sich wegen Kindesmissbrauches in sechs Fällen verantworten muss.

Von der Polizei wurde der Angeklagte Anfang Juni geschnappt – zufällig. Im niedersächsischen Bad Gandersheim war zwei BeamtInnen sein Auto auf einem einsamen Waldweg aufgefallen. Bei der Kontrolle fanden sie auf der Ladefläche einen elfjährigen Jungen aus Hamburg-Lemsahl, der sich seit neun Stunden in der Gewalt von Karl-Heinz D. befunden hatte.

Der gestand bei seiner Vernehmung vor der Polizei, in den vergangenen Jahren insgesamt 18 Kinder entführt und vergewaltigt zu haben.

Am gestrigen ersten Prozesstag hat er sich bei dem elfjährigen Jungen aus Hamburg für seine Tat entschuldigt. „Ich wollte sagen, dass mir das Ganze sehr Leid tut.“ Zur Aussage des kleinen Opfers wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Dessen Vater nimmt als Nebenkläger am Prozess teil. Auch die Eltern eines Mädchens aus Poppenbüttel, das im März 1998 von dem Angeklagten sexuell missbraucht worden sein soll, sitzen im Saal. In seiner Anklage sprach der Staatsanwalt davon, dass Karl-Heinz D. die Kinder besonders erniedrigt und völlig verstört habe. Der Angeklagte war erst 1997 nach achtjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. 1988 hatte er in Bremen bei einem Bankraub eine 22jährige Frau als Geisel genommen und vergewaltigt. lno/taz

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