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Irreführender Hinweis?

■ Werbung mit Schnelltest verboten

Der Bundeslandwirtschaftsminister hat Rindfleisch-Werbung mit dem Hinweis „BSE-getestet“ verboten, weil sie dem Kunden den irrigen Eindruck vermittle, dass das Fleisch BSE-frei sei. Die Handelskette Edeka will sich von dem Verbot nicht beeindrucken lassen und wird dabei von der Verbraucherzentrale unterstützt. Der Minister argumentiert damit, dass derzeit die BSE-Freiheit von jungen Rindern nicht nachgewiesen werden kann. 95 Prozent der Schlachttiere sind keine 30 Monate alt. Bei ihnen schlagen die verfügbaren Tests meist nicht an, weil die Erreger keine Zeit haben, sich zu vermehren.

Der Geschäftsführer der Edeka-Fleischwerke Nord, Rolf Heidenberger, verweist demgegenüber darauf, dass die Krankheit schon einmal bei einem 20 Monate alten Rind festgestellt wurde. Edeka lässt ihr gesamtes Schlachtvieh ab dem Alter von 18 Monaten freiwillig auf BSE testen.

Die Verbraucherzentrale sieht das ähnlich. „Im Grunde waren wir völlig begeistert, dass Edeka vorgeprescht ist und jedes Tier testet“, sagt deren Sprecherin Silke Schwartau. „Wenn die behaupten würden, die Tiere sind BSE-frei, wäre das etwas anderes.“ Die freiwilligen Tests gäben den Verbrauchern zusätzliche Sicherheit, weil zumindest die stark infizierten Tiere aussortiert würden.

Anzeichen dafür, dass Viehhändler die gesetzlich vorgeschriebenen BSE-Tests durch das Schlachten im Ausland umgehen, gibt es in Schleswig-Holstein nach Angaben des Kieler Landwirtschaftsministeriums nicht. knö

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