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Ende der Schlacht: Bush lobt Gore

Der künftige US-Präsident Bush sucht die Versöhnung mit den Demokraten. Al Gore akzeptiert seine Niederlage

WASHINGTON dpa/taz ■ Mit einem Aufruf zur Versöhnung hat der Republikaner George W. Bush in der Nacht zum Donnerstag die US-Präsidentschaft angenommen und damit einen Schlussstrich unter den fünfwöchigen Wahlstreit gezogen. Bush versprach, er werde nicht der Präsident einer Partei, sondern des ganzen Landes sein. Zuvor hatte der Demokrat Al Gore aufgegeben und Bush zu seinem Sieg beglückwünscht. Auch er rief seine Anhänger zur Versöhnung auf.

In einer Ansprache im Parlamentssaal der texanischen Hauptstadt Austin erklärte Bush, er fühle sich geehrt und danke allen, die ihm geholfen haben. Der künftige Präsident lobte ausdrücklich die Verdienste seines unterlegenen Rivalen. Beide hätten vereinbart, ihr Bestes zu geben, um das Land nach dem harten Kampf um die Präsidentschaft zu versöhnen. Die Republikaner wollten das Beste für die Nation, und das wollten die Demokraten auch, sagte Bush in seiner TV-Ansprache. Bush zeigte sich zuversichtlich, dass er den „Ton“ in Washington ändern könne und es damit möglich sei, den Parteienstreit zu überwinden. Er sei nicht gewählt worden, um einer einzelnen Partei zu dienen, sondern der Nation.

Als Hauptziele nannte Bush unter anderem bessere Schulen, die Sicherung des Sozialsystems für die nächsten Generationen, eine verbesserte Gesundheitsfürsorge sowie Steuererleichterungen, die sich haushaltspolitisch verantworten ließen. Dabei werde er mit den Demokraten zusammenarbeiten.

Die internationale Gemeinschaft zeigte sich vor allem erleichtert, dass nun ein neuer Präsident feststeht. Kanzler Schröder sagte, mit Bush habe jemand gewonnen, der für die Fortführung und Pflege der transatlantischen Partnerschaft stehe. Der britische Premier Tony Blair unterstrich die „gemeinsamen Interessen und Werte“.

In seiner Fernsehansprache eine Stunde vor Bushs Rede hatte Gore endgültig aufgegeben. Gore erklärte: „Die Schlacht endet heute Nacht.“ Auch er rief in seiner mit Spannung erwarteten Rede Demokraten und Republikaner zur Versöhnung und Zusammenarbeit auf.

Gore betonte, er stimme mit dem Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA absolut nicht überein. Er fügte hinzu, „aber ich akzeptiere es“. Er appellierte an seine Anhänger, seinem Beispiel zu folgen und den neuen Präsidenten zu unterstützen.

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