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Der Zahmtalker

Medienbücher zum Fest (2): Die ungeschriebene Biografie des Alfred F. M. Biolek

Alfred Biolek will eigentlich seit Jahren seine Biografie schreiben. Schafft er aber nicht. Dafür hat es jetzt Lukas Bernhardt getan. Minutiös, eingebettet in einen historisch-soziologisch-medialen Rundumschlag, der was von der „3. Heimat“ hat, erleben wir die Metamorphose des Volljuristen zum Fernsekoch.

Auf über 200 Seiten wird so einiges klar. Selbst mit dem Dreißigjährigen Krieg hat der schlesische Mähre zu tun. Und wenn wir mit Biolek in den 50ern mit dem Jurastudium in Freiburg anfangen, liefert der Autor noch ein Schock Sozialstatistik, wer damals denn so überhaupt studieren konnte. Klar wird: Für Bio war das nix, doch dann machte gerade das ZDF auf, und unser Mann kam zum Fernsehen.

Das alles wird mit detailbesessener Sympathie erzählt, Bios Schwulsein genauso analysiert wie sein Firmenimperium. Immer freundlich, immer zahm – wie das Objekt der Betrachtung.

Dr. Alfred Franz Maria Biolek kann damit zufrieden sein.

Lukas Bernhardt: „Alfred Biolek – Szenenwechsel“. Dirk Lehrach Verlag, Düsseldorf

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