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Finnische Verhältnisse

■ Im Oktober wurde endlich beschlossen: Die Mehrzweckhalle Arena im Volkspark wird gebaut werden. Nur: Von wem?

Der Hamburger Bauunternehmer Andreas C. Wankum und sein finnischer Compagnon Harry Harkimo, so beschloss der Senat Mitte Oktober, beginnen noch im Jahr 2000 mit dem Bau einer Mehrzweckhalle – Deckname „Arena“ – im Hamburger Volkspark. Daraus wird erstmal nichts. Denn vor Frühjahr 2001 rollt in Hamburgs Westen kein Bagger, und ob Wankum noch dabei ist, steht nach seinem Insolvenzantrag kurz vor Weihnachten in den Sternen. Zwar ist seine Firma Deuteron noch nicht pleite, aber ebenfalls vom Konkurs bedroht.

Bleibt als Investor und Bauherr der skandinavische Multi-Industrielle Harry Harkimo. Er könnte in Hamburg endlich finnische Verhältnisse einführen, so wie er es bei der „Hartwall Areena“ in Helsinki bereits praktiziert: Die Zuschauer bezahlen Eintritt an die Besitzgesellschaft (gehört Harkimo), um das Eishockeyteam des Finnen (Jokerit) spielen zu sehen. Sowohl die Kufencracks als auch das Publikum trinken Lapin Kulta (Finnlands berühmtes Bier, gehört Harkimo) und Hartwall-Mineralwasser (siehe oben). An den Geschäften und Restaurants, die in der Mantelbebauung untergebracht sind, ist der umtriebige Unternehmer ebenfalls beteiligt.

Wenn alles so praktisch geregelt ist, kann eigentlich mit dem Bau im Volkspark nichts schief gehen. Bleiben nur noch wenige Fragen offen. Warum sollten 15.000 Menschen in den Volkspark pilgern? Wird irgendeine Sportart in absehbarer Zeit so attraktiv? Welche Verkehrsmittel führen dahin? Wird die düstere Grünanlage abends endlich mit Laternen ausgeleuchtet? Was soll das alles? else

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