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Schweinefleisch teurer

■ Kiel setzt Lebensmittelkontrollen fort. Zwei falsch etikettierte Würste entdeckt

In Schleswig-Holstein werden die Lebensmittelkontrollen nach falsch deklarierter Wurst fortgesetzt. Das teilte das Umweltminis-terium in Kiel gestern mit. In der vergangenen Woche hatten die Kontrolleure zwei Wurstproben entdeckt, die entgegen der Aufschrift Rindfleischanteile enthielten. Fündig geworden waren sie in Heide und ausgerechnet in Bordesholm, dem Wohnort von SPD-Ministerpräsidentin Heide Simonis. Der grüne Umweltminister Klaus Müller hatte daraufhin erneut an die Fleischwirtschaft appelliert, die Verbraucher nicht durch unklare Etikettierungen zusätzlich zu verunsichern.

Wegen der BSE-Fälle verzeichnen die schleswig-holsteinischen Schweinehalter eine wachsende Nachfrage. Wie die Landwirtschaftskammer gestern mitteilte, gibt es nach dem sehr geringen Preisniveau im Wirtschaftsjahr 1998/99 jetzt eine Erholung mit „aktuell guten Preisen“.

In Schleswig-Holstein sind derzeit rund 3200 Schweinehalter, davon 1700 Sauen- und 2200 Schweinemasthalter, registriert. Sie erwirtschaften etwa 15 Prozent des Umsatzes in der Landwirtschaft. Die Zahl der Schweine beträgt rund 1,4 Millionen Stück.

Nach Kammerangaben zählen etwa 75 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe zur großen Gruppe der Futterbau- Rindviehbetriebe. Vor dem BSE-Hintergrund „blicken sie mit Bangen und Sorgen in die Zukunft“, fasste die Kammer die Stimmung zusammen. Nach jüngsten Berechnungen werde mit etwa 33.580 Mark an Einkommensverlust pro Betrieb jährlich gerechnet. lno

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