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Bremer Klüngel feilscht um Ticket-Center

Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Bundeslandes Bremen sollen in moderner, privater Form organisiert werden, damit privatwirtschaftlicher Sachverstand zum Zuge kommen kann. Das ist die liberale Theorie. Die Reform aber ist nicht so weit vorangeschritten, den direkten Einfluss des „Parteienklüngels“ (so nennt der CDU-nahe Soziologe Erwin K. Scheuch das) einzudämmen.

Bremens CDU-Senatoren sehen sich unter dem Druck ihres Landesvorsitzenden, beim Verkauf der Anteile des Ticket-Systems TSC eine Pro-Schulenberg-Entscheidung zu treffen. In einer Sache, von der sie, was die geschäftlichen Details angeht, sich für inkompetent erklären müssten. Nicht ohne Grund ist das TSC kein Referat im Kulturressort, sondern eine Tochterfirma der privatrechtlich organisierten Touristik-Zentrale und Enkelin der Hanseatischen Veranstaltungs-GmbH. Aber in der Bremer CDU wächst der Druck, endlich einmal das eigene Klientel zu bedienen. Und Schulenbergs CTS Eventim braucht dringend einen Push, mit dem Nemax50 ist die CTS-Aktie auf Talfahrt gegangen, aktueller Tiefpunkt: 6,97 Euro.

So müssen die Geschäftsführer der Firmen, um deren Verantwortungsbereich es geht, sich abmühen, dem Sachverstand wenigstens ein klein wenig Respekt zu verschaffen. Am Ende haben sie aber alle nichts zu sagen: Entscheiden tut die „Schwartauer Runde“ vor der Senatssitzung, im Zweifelsfall also die inoffizielle Koalitions-Klüngel-Runde. Klaus Wolschner

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