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Ang Lee

Der 1954 in Taiwan geborene Ang Lee wechselt in seinen Filmen Genres, Epochen und Kulturen und bleibt dabei doch einem ganz persönlichen Blickwinkel treu. Lee interessiert sich für den Schlamassel des menschlichen Zusammenlebens, für die Familie als Überlebenskonstruktion zwischen Zwang und Geborgenheit. Ende der 70er-Jahre übersiedelte er in die USA, wo er Film studierte. In seinen ersten drei Arbeiten („Pushing Hands“, „Hochzeitsbankett“, „Eat Drink Man Woman“) geht es um Familien zwischen amerikanisierter Moderne und asiatischer Tradition, um Geschichten, deren patriarchalische Vaterfiguren letztlich beweglicher und toleranter sind als die Jugend. 1995 überraschte Ang Lee auf der Berlinale mit „Sinn und Sinnlichkeit“, einer Jane-Austen-Verfilmung mit Emma Thompson und Kate Winslet als zwei Schwestern, die ihre Balance zwischen Verstand und Gefühl finden – und gewann damit nach „Hochzeitsbankett“ seinen zweiten Goldenen Bären. Dann kam „Der Eissturm“, eine großartige Bestandsaufnahme der 70er-Jahre-Erstarrung in der amerikanischen Provinz, und „Ride with the devil“, ein Epos über den amerikanischen Sezessionskrieg. In seinem schwerelos choreografierten Martial-Arts-Märchen „Tiger and Dragon“ rekonstruiert Ang Lee China als Land der Träume, das er nur durch die Erzählungen seines Vaters kennen lernte. nic

FOTO: JIM COOPER/STRINGER

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