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HVV soll größer werden

■ Verkehrsverbund hält nach fünf Jahren geistige Einkehr

Schleswig-Holstein will, dass „möglichst noch in diesem Jahr“ eine Entscheidung über die Ausweitung des HVV in den nördlichen Nachbarkreisen Hamburgs fällt. Das verkündete der Kieler Verkehrsminister Bernd Rohwer zum fünfjährigen Jubiläum des neuen Hamburger Verkehrsverbundes. Für Niedersachsen äußerte sich Peter Neuber, der Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft, deutlich zurückhaltender. „Die Verbandsausweitung nach Süden wird von uns grundsätzlich befürwortet, wenn die finanziellen Möglichkeiten dies zulassen“, sagte Neuber.

Der HVV, ursprünglich ein Zusammenschluss der Nahverkehrs-Unternehmen in Hamburg, wurde 1996 von Hamburg, Schleswig-Holstein und Hamburgs schleswig-holsteinischen Nachbarkreisen neu gegründet. Das war notwendig geworden, weil der Bund die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs auf die Gebietskörperschaften übertragen hatte, nach dem Motto: Wer bestellt, bezahlt. Der HVV wurde zur Management-Gesellschaft der Besteller, zu denen sich ein Jahr später Niedersachsen und der Kreis Harburg gesellten.

Georg Gorrissen, der Landrat des Kreises Segeberg, machte deutlich, warum der HVV aus seiner Sicht erweitert werden sollte: 150.000 von 740.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hamburg kommen aus den Randkreisen. Umgekehrt werden 140.000 von 300.000 Arbeitsplätzen in den Randkreisen von Hamburgern besetzt. „Die jetzigen HVV-Grenzen bilden diese Relationen nicht mehr vernünftig ab“, sagte Gorrissen.

Passend überbrachte der Niedersachse Neuber die Nachricht, die Verlängerung der S-Bahn nach Stade sei „politisch nicht mehr fraglich“. Lediglich über ihre technische Lösung und ihre Finanzierung müsse noch gesprochen werden. Mit dem Bau eines dritten Gleises nach Lüneburg soll Neuber zufolge 2004 begonnen werden. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass der Bund das Vorhaben in eines seiner Investitionsprogramme aufnehme.

Der Zuschuss-Bedarf für den HVV in Hamburg hat sich nach Auskunft von Bausenator Eugen Wagner (SPD) in den vergangenen Jahren um einen „dreistelligen Millionenbetrag“ verringert. Im Vorjahr betrug er allerdings noch immer 140 Millionen Mark. Schleswig-Holstein zahlt jährlich 23 Millionen Mark drauf.

Gernot Knödler

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