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Von hinten durch die Wurst

Erneut Rindfleisch in falsch deklarierten Würsten entdeckt. Rindfleischmarkt bricht ein: 90 Prozent Rückgang

In Berlin sind zwei weitere falsch deklarierte Würste gefunden wurden. Eine Dampfwurst und eine Kräuterbockwurst aus Berliner Herstellung enthielten Rindfleisch, das nicht auf dem Etikett angegeben war. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit gestern mit. Damit wurden in Berlin bisher vier Brühwürste mit nicht deklariertem Rindfleisch nachgewiesen.

Freiwillig wird in Berlin fast kein Rindfleisch mehr gegessen. „Der Verkauf von Rindfleisch ist um bis zu 90 Prozent zurückgegangen“, schätzt der Geschäftsführer der Berliner Fleischerinnung, Alexander Kraus. Einige Kunden des Fleischgroßmarktes, der 40 Prozent des Marktes in der Hauptstadt beliefert, wollen überhaupt kein Rindfleisch mehr abnehmen. Dabei war vor der BSE-Krise Rindfleisch nach Schwein das beliebteste Fleischprodukt der Berliner. Noch im Oktober vergangenen Jahres machte Rind 17 Prozent der verkauften Waren im Fleischgroßmarkt aus.

Wolfgang Welke, der Geschäftsführer des Großmarktes, spricht von erheblichen Umsatzeinbrüchen in der Branche. Die geringe Nachfrage nach Rindfleisch mache sich inzwischen auch bei den Preisen bemerkbar, so Welke. Dem Großmarktmanager zufolge wird Rind derzeit 20 bis 25 Prozent unter dem Normalpreis gehandelt. Am Verkaufstresen sind die Preise allerdings bisher relativ konstant geblieben: „Wer jetzt billig Rinderfilets abstauben will, wird enttäuscht. Auch die Qualitätstests haben ihren Preis“, sagt Kraus. Dagegen steigen die Preise für Schweinefleisch. Denn Schwein und Geflügel stehen jetzt hoch im Kurs. WIB

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