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Gemeinde uneins

Jüdische Gemeinde weiter gespalten im Fall Jonathan M. Dem Schüler stand ein Lehrhaus-Kurs nicht ganz offen

Der Fall Jonathan M. lässt die Jüdische Gemeinde zu Berlin nicht in Ruhe. Im Gemeindeparlament, der Repräsentantenversammlung, wurde am Mittwochabend erneut um eine Entscheidung gerungen, wie mit der Weigerung des Rabbiners des Lauder-Lehrhauses in Prenzlauer Berg umzugehen ist, Jonathan M. in der Ausbildungsinstitution zu allen ursprünglichen Bestandteilen eines Kurses zuzulassen, den der junge Jude belegen wollte (die taz berichtete). Der Rabbiner des Lehrhauses begründete dies mit Zweifeln über die jüdische Herkunft des 19-Jährigen.

Das Lehrhaus, das sich um die Weiterbildung von Jüdinnen und Juden in der Stadt kümmert, hatte Anfang September mit einem Intensivkurs für zehn junge jüdische Männer begonnen, die ein Jahr lang zusammen leben, beten und ihr religiöses Wissen vertiefen wollten. Jonathan M., der aus einer religiösen Familie kommt, sollte jedoch die gleichberechtigte Teilnahme zum Gebet verwehrt werden, da der Übertritt seiner Großmutter zum Judentum nicht von einem orthodoxen Rabbiner vorgenommen worden war. Der Fall hatte in der Jüdischen Gemeinde Empörung hervorgerufen, da die Entscheidung des Rabbiners unausgesprochen zugleich ein religiöses Misstrauensvotum gegenüber der Mehrzahl der Gemeindemitglieder darstellte.

Die Repräsentanten konnten sich jedoch am Mittwoch nicht dazu durchringen, beim Lehrhaus gegen die Behandlung Jonathans zu protestieren. Da das Lehrhaus als Kompromissvorschlag das Gebet nicht mehr als Bestandteil des Kurses definierte, war umstritten, ob man sich mit einem Protest in religiöse Belange einmische – das aber sei nicht Aufgabe der Gemeinde, die sich zu den Strömungen des Judentums neutral verhalten müsse. Die Gemeindevertreter einigten sich am Ende nur darauf, das Protokoll der Diskussion an das Lehrhaus zu schicken. GES

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