Leid des Überlebens

Symposium und Seminar zu „child survivors“ der Schoah in Berlin. Erstmals auf deutschem Boden und in Deutsch

Unter dem Titel „Lohnt das Überleben?“ findet ab heute in Berlin ein international besetztes Symposium über jüdische Überlebende des Holocaust statt, die zur Zeit der Verfolgung noch Kinder waren, „child survivors“ genannt. Nach Angaben der Veranstalterin Alexandra Rossberg tagen die Experten aus Israel, den Niederlanden und Kanada dabei erstmals in Deutschland und in deutscher Sprache – sie alle sind selbst „child survivors“. Im Anschluss an die Tagung werden etwa 30 „child survivors“ aus der ganzen Bundesrepublik bis Sonntag in einem nichtöffentlichen Seminar ihre Erlebnisse aufzuarbeiten versuchen.

Wie Alexandra Rossberg erläutert, leiden viele Überlebende der Schoah und selbst deren Kinder auch über fünfzig Jahre nach den traumatischen Erlebnissen an diesen Erfahrungen oder deren Folgen. Es gebe zudem noch heute Ängste, als Juden erkannt zu werden. Für viele der „child survivors“ sei das Leben nach dem Krieg nur als andauerndes Leiden wahrgenommen worden. Manche Kinder von Schoah-Opfern hätten es bis heute nicht verarbeitet, ohne Eltern aufgewachsen zu sein.

Seit 1995 organisiert Alexandra Rossberg solche Treffen. Sie steht zugleich der Vereinigung „ESRA-Treffen für Schoah-Überlebende und deren Nachkommen“ vor. GES