Schule gegen Abschiebung

■ Schokli Al-Zain soll Lehre zu Ende machen

Inzwischen schlägt auch Schokli Al-Zains ehemalige Schule Alarm: Am 30. Januar soll der 19-Jährige Kurde abgeschoben werden, weil sich seine Familie als Staatenlose aus dem Libanon in Bremen Asyl „erschlichen“ haben soll. Möglicherweise hätte die Familie „vielleicht aus Not“ falsche Angaben gemacht, aber „es kann und darf kein Recht geben, das Kinder für das Handeln ihrer Eltern bestraft“, klagt der Schulleiter der Integrierten Stadtteilschule am Leipnizplatz, Norbert Rüppell.

Fünf Jahre ging Schokli Al-Zain in diese Schule. Jetzt fordert die Schulkonferenz, dass er seine angefangene Lehre in Deutschland beenden kann. Zwei seiner jüngeren und in Deutschland geborenen Geschwister gehen ebenfalls in die Schule am Leipnizplatz, nur wegen einer Erkrankung der Mutter sollen sie einen kleinen Aufschub von der Abschiebung bekommen.

Auch das AntiRassismusBüro in Bremen moniert das Vorgehen der Ausländerbehörde. Noch im Dezember hätte sich Schokli Al-Zain mit den Fraktionschefs Jens Eckhoff (CDU) und Jens Böhrnsen (SPD) getroffen. Beide Politiker hatten zwecks Einzelfallprüfung um Übersendung seiner Lebensläufe gebeten. Diese sind in den letzten Tagen fertig gestellt worden. Aber „es ist nicht nachvollziehbar, wer hier überhaupt noch etwas überprüfen soll, wenn die Ausländerbehörde mittlerweile Fakten schafft“. pipe