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Erhöhte Krebsrate

■ Verursacht Radaranlage in Hiddingen Tumore?

In der Nähe einer Radaranlage der Luftwaffe in Hiddingen im Landkreis Rotenburg/Wümme hat ein Allgemeinmediziner eine auffällig hohe Anzahl von Krebserkrankungen festgestellt. Dort seien dreimal so viele Menschen an bösartigen Tumoren erkrankt wie in den Nachbardörfern, bestätigte der Arzt Johannes Baron am Montag eine Meldung der Soltauer „Böhme Zeitung“ und berief sich dabei auf eine interne Statistik.

Die mehrere Jahrzehnte alte Radarstation der Bundeswehr liegt etwa drei Kilometer östlich von Hiddingen. Das Gesundheitsamt des Landkreises werde mögliche schädliche Auswirkungen der Radaranlage anhand von Strahlenmessungen sofort überprüfen, sagte Hiddingens Bürgermeister Erich Cohrs (CDU). Der Zusammenhang zwischen der hohen Krebsrate und der Radarstation sei noch nicht erwiesen und solange wolle er niemanden beunruhigen, sagte Cohrs.

Ob die Erkrankungen tatsächlich mit der Anlage zu tun hätten, weiß auch der Mediziner Johannes Baron nicht. Dennoch rate er seinen Patienten, aus Hiddingen wegzuziehen. Schließlich gebe es dort eine bedenklich hohe Anzahl von Menschen, bei denen ein Krebsverdacht besteht – in fast jedem dritten Haus der 540 EinwohnerInnen großen Gemeinde, rechnete der Arzt.

Von der Kreisverwaltung und der Bundeswehr gab es am Montag keine Stellungnahme. dpa

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