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Besuch aus Teheran

Außenminister Kamal Charrasi in Berlin. Kanzler nimmt Einladung nach Teheran grundsätzlich an

BERLIN dpa ■ Der iranische Außenminister Kamal Charrasi ist gestern zu seinem kurzfristig angesetzten Besuch in Berlin eingetroffen. Charrasi traf mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen und überreichte ihm eine Einladung nach Teheran. Schröder nahm die Einladung grundsätzlich an. Für den Abend war ein „ausführlicher Meinungsaustausch“ Charrasis mit Bundesaußenminister Joschka Fischer geplant. Themen waren die deutsch-iranischen Beziehungen und die Lage im Iran.

Rund 200 iranische Oppositionelle protestierten gestern Vormittag vor dem Auswärtigen Amt gegen den Besuch Charrasis. Zu einem Protestzug zum Brandenburger Tor wurden rund 800 Teilnehmer erwartet. Das deutsch-iranische Verhältnis gilt durch die hohen Haftstrafen vom Januar gegen iranische Teilnehmer an einer Konferenz der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung als belastet.

Das Oberste Gericht Irans hat gestern die Haftstrafen von zwei bis neun Jahren gegen zehn Juden wegen angeblicher Spionage für Israel bestätigt. Wegen der Schwere des Verbrechens könnten die Urteile nicht annulliert werden, so das Gericht. Jetzt bleibt nur noch ein Gnadengesuch beim obersten geistlichen Führer Ajatollah Chamenei.

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