: Castor nervt Grüne
Grünen-Spitze lehnt Nachverhandlungen zum Atomkonsens ab. Harms verteidigt Störaktionen
BERLIN dpa ■ Der Streit bei den Grünen um mögliche Blockaden beim bevorstehenden Castor-Transport nach Gorleben hat sich am Wochenende zugespitzt. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag, Rebecca Harms, verteidigte im NDR die geplanten Störaktionen. Der Grünen-Parteirat lehnt solche ab, um den Atomkonsens nicht zu gefährden. Auch auf Forderungen von Harms, diesen Konsens nachzuverhandeln, will sich die Grünen-Spitze nicht einlassen. Grünen-Chef Fritz Kuhn hält die Forderung politisch für naiv und gefährlich, weil es die Stabilität des Konsenses in Frage stelle. Die Forderung von Harms sei für ihn völlig überraschend gekommen. Er werde heute den Parteirat über die Gespräche unterrichten. Am Freitag hatte Kuhn in Hannover vergeblich versucht, Harms zum Verzicht auf Störungen des Castor-Transports zu bewegen. Der Grünen-Parteirat hat die Mitglieder aufgerufen, von solchen Aktionen abzusehen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) unterstützt die Linie der Grünen-Spitze.
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