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Haft nach Gasexplosion

Ein 47-jähriger Alkoholiker ist gestern vor dem Landgericht wegen Mordversuchs an seiner Freundin zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte die Tat vor Gericht bestritten. Die Richter waren aber überzeugt, dass der Mann sich und die Frau aus Enttäuschung umbringen wollte. Er hatte im Dezember 1995 eine Gasexplosion in einem Köpenicker Wohnhaus verursacht, bei der beide schwere Verletzungen erlitten. Zwei weitere Bewohner erlitten einen Schock. Der damals arbeitslose Mann beteuerte bis zuletzt, er sei unschuldig. Er machte einen Zechkumpan für die Tat verantwortlich, der seine Geburtstagsfeier nach Streit vorzeitig verlassen habe. Die Strafkammer kam indessen zu dem Ergebnis, dass der gelernte Metallfacharbeiter nach kräftigem Alkoholkonsum in eine depressive Stimmung gekommen sei. Er sei unzufrieden mit seinem Leben gewesen und habe seine schlafende Freundin dafür verantwortlich gemacht. Er habe die Tür abgeschlossen, den Gashahn aufgedreht und eine Zigarette angezündet. Nach Überzeugung der Strafkammer hatte der alkoholkranke Mann in seiner Situation keine Gedanken darüber gemacht, dass er andere Mieter in erhebliche Gefahr gebracht habe. DPA

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