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Nazis ohne Trommeln

Rechte Demos unter strengen Auflagen in Hamburg und Ludwigshafen. Überfall in Eisenhüttenstadt

BERLIN dpa ■ Nur unter strengen Auflagen der Behörden haben Rechtsextremisten in Hamburg und Ludwigshafen am Samstag demonstrieren können. In beiden Städten war ihnen das Tragen von Springerstiefeln und so genannten Bomberjacken verboten worden. Hunderte Gegendemonstranten protestierten jeweils gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten. Die Polizei nahm Demonstranten beider Seiten fest, jedoch blieb es weitgehend friedlich.

Den Marsch in Hamburg hatte der Neonazi Christian Worch unter dem Motto „Rechtsradikale Musik für alle – überall“ angemeldet. Die Innenbehörde verbot es den Teilnehmern auch, Trommeln mit sich zu führen und in Formation zu marschieren. Etwa 700 Menschen folgten einem Aufruf des „Hamburger Bündnisses gegen Rassismus und Faschismus“ und der Bürgerschaftsgruppe „Regenbogen“ zum Protest gegen die Rechtsextremisten. In Ludwigshafen beteiligten sich etwa 100 NPD-Anhänger an einer Demo. Das Verwaltungsgericht Neustadt/Weinstraße hatte ein von der Stadt verhängtes Verbot aufgehoben. Etwa 1.000 Menschen protestierten gegen rechte Gewalt.

In Eisenhüttenstadt ist bei einem ausländerfeindlichen Überfall ein Türke von zwei Jugendlichen angepöbelt und getreten worden. Einen Angriff mit einem Baseballschläger habe das Personal eines Supermarkts verhindert. Gegen die beiden Täter wurde Haftbefehl erlassen.

Eine Umfrage des Kultusministeriums von Sachsen-Anhalt unter 1.500 Schülern ergab, dass jeder dritte Jugendliche in diesem Bundesland fremdenfeindlich eingestellt ist.

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