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Buddhist, Vietnamese, Bremer

■ Führungskraft bei Airbus Industrie hat den Bremer buddhistischen Gebetsraum auf dem Dachboden

„Wir Vietnamesen sind hier gut integriert“, sagt Hoang Pham-Cong. „Hier“ – das ist wenigstens das westliche Teil Deutschlands. Hoang Pham-Cong arbeitet im Bereich „Revisionning Services“ der Airbus Industrie, wo die internationalen Fluggesellschaften ihre Airbus-Ersatzteile bestellen. Mit einem teuren Daimler pendelt er regelmäßig von seinem Bremer Reihenhaus an den Arbeitsplatz in Hamburg.

1968 kam Hoang Pham-Cong nach Deutschland über ein Stipendium des südvietnamesischen Erziehungsministeriums, um hier Flugzeugtechnik zu studieren. In der Hochphase des Vietnamkrieges unterstützte er „die Kommunisten“, wie er heute gesteht. Als er dann Mitte der 70-er Jahre vor der Frage stand, ob er zurückgehen soll, hatte Nordvietnam die Amerikaner aus Saigon vertrieben – Pham-Cong wurde entschiedener Kritiker des neuen Regimes. Einer seiner Brüder saß elf Jahre im „Umerziehungslager“, ein anderer neun Jahre. Heute ist die weitläufige Familie über die westliche Welt verstreut – in den USA sind zwei Brüder, in Frankreich zwei, zum Beispiel. Pham-Cong würde gern in sein Heimatland reisen, er fürchtet aber Repressionen: Die kommunistische Regierung will keine „nationale Versöhnung“. Er ist seit Jahren als Vertreter der Vietnamesen engagiert, Bundesvorsitzender und auch Bremer Vorsitzender des Verbandes der vietnamesischen Flüchtlinge.

Wie die meisten Vietnamesen ist Pham-Cong Buddhist. Das bedeutet: Der höchste Feiertag ist Buddhas Geburtstag, der wird im Mai auf einer großen Versammlung in Hannover gefeiert. Am 24. Januar feierten die Vietnamesen in Bremen das Neujahrsfest in der Aula des Gymnasiums Horn – „da begann das Jahr 4638“, sagt Pham-Cong, nach dem vietnamesischen Kalender. Der dritte große buddhistische Feiertag ist „Ulambana“,. der Muttertag, der im Herbst gefeiert wird. Wer seine Mutter verloren hat, trägt eine weiße Nelke am Revers, wer nicht, trägt eine rote. Diese Feste sind für den Zusammenhalt der buddhistischen Gemeinde wichtig. Einmal im Monat kommen die religiös engagierten vietnamesischen Buddhisten am Sonntag zu ihm – das Dachgeschoss des Hauses ist als ein Gebetsraum eingerichtet, Ersatz für die „Pagode“.

In seinem Beruf fühlt Pham-Cong sich voll anerkannt, auch in der Gesellschaft – im privaten Leben ziehe es sie aber immer in den vietnamesischen Kulturkreis, sagt Thi Thai Thanh Pham-Cong, seine Frau. Sie war in realsozialistischen Zeiten in die CSSR zur Arbeit geschickt worden. Als die Mauer fiel, bezahlte sie einen ganzen Jahreslohn – umgerechnet etwa 300 Mark – an Schleuser, die sie bei Nacht und Nebel in den Westen brachten.

Die Kinder sind in Bremen geboren, leben viel mehr im deutschen Kulturkreis. Zwar sprechen sie – mit den Eltern – vietnamesisch, aber die Schriftsprache ist kompliziert. „Má“ heißt Mutter, „ma“ heißt Gespenst, „mã“ heißt Pferd – die Aussprache ist unterschiedlich, die Schriftsprache eine Anstrengung für sich. Auch Weihnachten beugen sich die Eltern den Kindern: Es gibt Geschenke und einen Tannenbaum im buddhistischen Haushalt. K.W.

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