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Großmarkt ■ kann bleiben, wo er ist

Stadtplanerische Weichenstellungen wirken auf Jahrzehnte, da dürfen ein oder zwei Jahre Zeitverzug kein letztes Argument sein. Inzwischen sind alle politischen Parteien hinter der vorgehaltenen Hand dagegen, dass der Großmarkt auf das Gelände am Überseehafen mit Weserblick umzieht. Vor Jahren hat es mehrere große „Stadtentwicklungs“-Diskussionsrunden gegeben, organisiert vom Bausenator, auf denen alle Stadtplaner von Rang die Chance der Hafenreviere unterstrichen haben. Das Argument Wirtschaftssenators damals war, es sollte ein großes Frische-Zentrum entstehen, weit nehr als der alte Großmarkt.

Das große Frischezentrum ist nicht in Sicht, nicht einmal der versprochene Cash&Carry-Markt, bei dem die kleinen Händler sich zu Großhandelspreisen mit Cola-Kisten und Toilettenpapier eindecken können, will auf das Gelände.

Zeit, sich daran zu erinnern, dass es keinen Grund gibt, warum Dienstleistungs-Unternehmen ihre Büros lieber im Krach der Stelzen-Autobahn am Flughafen haben als City-nah mit Weser-Blick.

Und Zeitdruck gibt es auch nicht: Der Großmarkt kann langfristig bleiben, wo er ist, weil die Autobahn auf Stelzen geführt wird. In der Bauzeit müssten Hallen partiell verlagert werden. Wenn die Stelzenautobahn fertig ist, wird man in ihrer unmittelbaren Nähe nichts anderes bauen können als neue Großmarkt-Hallen. Das wäre zudem ein idealer Schallschutz für die modernen Büros in der Airport-Stadt. (vgl.S.22) Klaus Wolschner

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