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Demo zum 8. März

In diesem Jahr findet eine Kundgebung für die schnelle Entschädigung der NS-ZwangsarbeiterInnen statt

Mehr als die Hälfte aller Zwangsarbeit während der NS-Zeit wurde von Frauen geleistet. Anlässlich des Internationalen Frauentages lädt eine „Fraueninitiative zum 8. März für die sofortige Entschädigung ehemaliger ZwangsarbeiterInnen“ zu einer Kundgebung ein, in der sie die sofortige unbürokratische Auszahlung der Entschädigungsgelder fordern. Der Aufruf ist unter anderem von Vertreterinnen der Lagergemeinschaft Ravensbrück Freundeskreis e. V. und der Liga für Menschenrechte unterzeichnet.

„Dass die Hälfte Frauen waren, geht in der Berichterstattung völlig unter“, sagte eine Sprecherin gestern. Auf den Bildern und in den öffentlichen Debatten seien in erster Linie Männer zu sehen. Das solle durch die Kundgebung verändert werden. Dort sprechen unter anderem Überlebende aus dem Konzentrationslager Ravensbrück. Außerdem soll auf die besondere Situation von Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine und aus Polen eingegangen und sollen einige Biografien beschrieben werden. Die Zwangsarbeiterinnen seien heute zwischen 70 und 90 Jahre alt und lebten größtenteils in ärmsten Verhältnissen, sagte die Sprecherin. Ihre Leben seien teilweise wesentlich problematischer verlaufen als die der Männer. Viele wurden während des Kriegs vergewaltigt und bekamen Kinder. Die Altersarmut sei bei den Frauen wesentlich höher als bei Männern.

Die Veranstalterinnen rechnen mit 500 Teilnehmerinnen. Es sind nur Frauen erwünscht.

SANDRA GUNDELACH

Die Kundgebung findet heute um 16 Uhr vor der „Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft“ am Mühlendamm/Breite Straße statt.

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