: Polizisten als Bordellgründer verurteilt
Landgericht verhängt Geldstrafen gegen zwei Beamte. Dem Dritten wird auch Menschenhandel vorgeworfen
Im Prozess gegen drei Polizisten als Mitbegründer eines Bordells sind gestern zwei Beamte zur Zahlung von Geldbußen von 300 und 800 Mark verurteilt worden. Gegen den dritten Beamten, einen pensionierten Hauptkommissar, wurde der Prozess vor dem Landgericht mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt. Ihm sowie dem ebenfalls angeklagten mutmaßlichen Bordellchef wird überdies Menschenhandel vorgeworfen. Vor Gericht wurde gestern eine heute 24-jährige Ukrainerin, die in dem Haus zur Prostitution gezwungen worden sein soll, unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen.
Der pensionierte Polizist hatte vergangene Woche gestanden, 1999 an der Gründung des als Verein getarnten Bordells beteiligt gewesen zu sein. Der seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft sitzende Mann hatte sich zu Prozessbeginn bei seinen beiden Kollegen entschuldigt, die er als Mitbegründer angeworben hatte.
Die betroffenen Polizisten im Alter von 43 und 44 Jahren hatten erklärt, sie hätten erst später bemerkt, dass der von ihnen mitgegründete Pärchenclub ein getarntes Bordell gewesen sei. Aus Loyalität zu ihrem älteren Kollegen hätten sie jedoch geschwiegen. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. DPA
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