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Panik-Virus

■ Maul- und Klauenseuche: Gefahr aus dem Wasser, vom Boden, aus der Luft

Auf dem Hamburger Fischmarkt werden bis auf weiteres keine Gänse, Hühner, Kaninchen, Tauben und andere Lebendtiere mehr verkauft werden. Die Angst vor der in Großbritannien ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche hat das Bezirksamt Altona zu diesem Schritt veranlasst.

Denn auch Passagiere der Englandfähre, dessen Anleger direkt neben dem Fischmarkt liegt, könnten den Fischmarkt besuchen und Tiere streicheln und dabei die Seuche übertragen, sagte gestern ein Behördensprecher. Federvieh könnte zwar nicht befallen werden, „geben den Virus aber an andere Tiere auf den Höfen der Bauern weiter. Das wollen wir von vornherein ausschließen“, sagte er.

Das Landwirtschaftsministerium in Kiel teilte derweil mit, dass Bund und Länder sich auf ein generelles Transportverbot von Klauentieren geeinigt haben. Zunächst bis zum 27. März dürfen Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine, Wildschweine, Dammwild, Dromedare und Lamas nicht transportiert werden. Ausnahmen sind möglich, müssen aber vom Amtstierarzt genehmigt werden.

Die Angst vor der Seuche macht inzwischen auch vor Zugvögeln nicht halt: Zur Zeit fliegen beispielsweise überwiegend geschützte Enten und Schwäne von England kommend an der schleswig-holsteinischen Westküste ein. „Ich habe gehört, dass einige Schäfer sich jetzt fürchten, weil die Schafe ja draußen sind“, sagt Eckhard Jacobs, Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Kiel. Aber die Angst davor, dass sich eine englandreisende Ente zwischen norddeutsche Schafe hockt und sie ansteckt, hält Jacobs für genauso übertrieben wie die Bitte einiger Schäfer, Spaziergänger mögen die Deiche nicht mehr betreten. Jacobs warnt vielmehr vor Panik. san

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