: C&A mausert sich
■ Unternehmen stellt Pelz-Verkauf nach Tierschützer-Kampagne ein
Die Modekette C&A wird sich wieder aus dem Verkauf von Pelzbekleidung zurückziehen. „Wir reagieren damit auf das Verhalten und die Wünsche unserer Kunden“, begründete Unternehmenssprecher Thorsten Rolfes. Hintergrund für den Rückzieher dürfte aber vor allem die vor über einem Jahr gestartete Kampagne „Offensive gegen die Pelzindustrie“ sein, der sich bundesweit 50 Tierschutz- und Tierrechtsgruppen angeschlossen hatten. In Hamburg standen die Tierrechtler jeweils an den Wochenenden vor C&A in der Mön-ckebergstraße.
Anlass für die Proteste war die Entscheidung von C&A vom Herbst 1998, wieder Pelz-Artikel in die Winterkollektion aufzunehmen. Das Vorhaben löste in der Tierschutzszene Empörung aus – vor allem deshalb, weil C&A Deutschland bereits 1989 aus dem Geschäft mit den Rauchwaren ausgestiegen war.
„Der erzwungene Ausstieg von C&A aus dem Pelzgeschäft beweist, dass die Gesellschaft nicht bereit ist, Tierausbeutung in diesem Bereich weiter zu unterstützen“, kommentierte Kampagnen-Sprecherin Melanie Bujok den erneuten Rückzug. Derweil kündigten die Tierrechtler an, ihre Kampagne auf die Kaufhäuser Karstadt und Hertie auszudehnen, deren Niederlassungen weiter Rauchwaren führen. Bujok: „Das Endziel ist das Verbot von Pelzfarmen.“ Die Tierschützer stoßen zumindest bei dem schleswig-holsteinischen Umweltminis-ter Klaus Müller auf offene Ohren. Der Grüne trifft sich am Donnerstag in Kiel mit Mitgliedern des Tierschutzvereins „Vier Pfoten“. Thema: Die Schließung der verbliebenen sechs Nerzfarmen im Norden. Volker Stahl
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