Baustopp weg – Deich wird verlegt

■ Verwaltungsgericht genehmigt Ausgleichsmaßnahme für Airbus auf Hahnöfersand

Das Verwaltungsgericht Stade hat gestern grünes Licht für die Deichverlegung auf der Elbinsel Hahnöfersand gegeben. Damit kann die Wirtschaftsbehörde jetzt den Ausgleich der Zerstörung des Mühlenberger Lochs in Angriff nehmen. Die Richter sehen auf Grund vorliegender Gutachten keine Gefährdung der Deichsicherheit. Unterdessen hat die indische Ministerin Maneka Gandhi die Zerstörung der Elbbucht als „unverständlich“ kritisiert, wie der Internationale Tierschutzfonds Ifaw mitteilte.

Die Verwaltungsrichter lehnten die Eilanträge eines Obstbauern aus Jork sowie des BUND Niedersachsen ab. Die Trennung der Planfeststellungsverfahren Mühlenberger Loch und Hahnöfersand sei nicht zu beanstanden, Mitwirkungsrechte der Antragsteller würden nicht verletzt. Die Schaffung von Süßwasserwatten auf Hahnöfersand verstoße auch nicht gegen naturschutzrechtliche Vorschriften. Vielmehr sei nach Abschluss der Maßnahme eine Aufwertung der Naturschutzflächen zu erwarten.

Am 22. Februar hatte das Gericht die Rodung eines Waldes auf Hahnöfersand untersagt. Der Baustopp wurde jetzt aufgehoben. Gegen die Deichverlegung auf der Elbinsel liegen Klagen der Gemeinde Jork und des Deichverbandes Zweiten Meile Altes Land vor, über die das Gericht noch entscheiden muss.

Wirschaftssenator Thomas Mirow (SPD) appellierte an die Umweltverbände, „bei der Realisierung des ökologischen Ausgleichs mitzuwirken statt in einer unproduktiven Blockadehaltung zu verharren.“ Mit dem Bau einer weiteren Ausgleichsmaßnahme in der Haseldorfer Marsch kann erst 2002 begonnen werden, weil das Verwaltungsgericht Schleswig die Arbeiten vorläufig gestoppt hat.

Die Indische Ministerin für soziale Gerechtigkeit, Maneka Gandhi, hat ifaw zufolge die Vernichtung des Mühlenberger Lochs in einem Brief an Airbus-Chef Noel Forgeard als „extrem unzeitgemäß“ bezeichnet. Airbus handele damit im Widerspruch zu seinem vermeintlich umweltfreundlichen Image, bekräftigte Markus Risch von Ifaw. Gernot Knödler/lno