: halber Lohn für gleiche arbeit
Der Frauenarzt Klaus Günterberg ist ohne seine Privatpatienten nichts
Nein, in existenzbedrohender wirtschaftlicher Not ist er nicht. Der 57-jährige Frauenarzt Klaus Günterberg aus Mahlsdorf konnte sich im letzten Jahr sogar ein neues Ultraschallgerät leisten. Seine Privatpatienten halten ihn über Wasser. Trotzdem ist er bei der Aktionswoche mit dabei – „aus Solidarität zu meinen Kollegen“. Außerdem hat er selbst einiges an dem System auszusetzen: „Für die gleiche Arbeit verdiene ich immer weniger Geld.“ Seine Rechnung: Die Arbeit in puncto Schwangerschaftsverhütung schlägt bei ihm mit insgesamt 400 Punkten zu Buche. Inzwischen ist ein Punkt jedoch nicht mehr 10 Pfennig wert, sondern nur noch die Hälfte: 24 Mark bekommt er inzwischen für eine Patientin mit Verhütungswunsch. Auch mit Regressforderungen hat er schon seine leidlichen Erfahrungen gemacht: Vor zwei Jahren sollte er 30.000 Mark zurückzahlen. Diese individuelle Rückforderung ist dem Kollektivregress vorgeschaltet und bietet dem Arzt die Möglichkeit, die Arzneimittelbudgetüberschreitung mit außergewöhnlichen Umständen zu begründen. Günterberg konnte beweisen, dass er vermehrt Tumorpatienten betreut, die teurere Medikamente benötigen – und musste deshalb nicht zahlen. Immerhin: Seitdem hat er sein Budget nicht mehr überzogen.
FOTO: ROLF ZÖLLNER
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