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Es reicht nicht

Deutsche U-21-Elf verliert 0:2 in Griechenland

BERLIN taz ■ War es nur ein schlechter Scherz? Oder war es doch eher bitterer Ernst, gepaart mit einer satten Portion Galgenhumor? Vielleicht war es für Gerhard Mayer-Vorfelder ja auch nur der einzig vorstellbare Weg aus der Krise, den der deutsche Bald-Fußballpräsident am Dienstag Abend im Kaisariani-Stadion zu Athen skizzierte, als er lapidar feststellte: „Solche Leute müssen wir halt eher mit deutscher Staaatsbürgerschaft ausstatten.“

Womit Giannis Amanatidis gemeint war, der von Geburt Grieche ist, derzeit aber bei Greuther Fürth in der zweiten Liga kickt – und am Dienstag das zweite Tor gegen die deutsche U-21-Auswahl geschossen hat. Wodurch die DFB-Jungs in Gruppe 9 mit nach wie vor 7 Punkten flugs zurückgerutscht sind hinter Engländer (8) und Griechen (9), und damit auch von ihrem Ziel, das da EM-Achtelfinale heißt. „Noch ist nichts verloren“, fand Mayer-Vorfelder zwar zudem noch, doch gerade solch freundliche Parolen sind es, die es dem Fußball hier zu Lande so schwer machen, aus der offensichtlichen Krise zu kommen.

Da ist es nur gut, dass es Dietrich Weise gibt. Anfang der 80er-Jahre hatte der jetzige DFB-Jugendkoordinator den DFB-Nachwuchs zu WM- und EM-Titel geführt, heute zeichnet er ein eher düsteres, wenn wohl auch realistisches Bild. „Es wird nicht reichen, wenn es im Nachwuchsbereich so weitergeht“, hat Weise am Dienstag in Athen zum Beispiel gewarnt, freilich nicht zum ersten Mal. „Jeder Spieler muss sich noch erheblich steigern, wenn der internationale Standard geschafft werden soll.“ Und auch das Rezept hat der Jugendkoordinator parat: „Die Clubs müssen diesen Jungen Verantwortung übertragen. Sie dürfen nicht geschont bleiben.“ Den Rest kann man ja dann einbürgern. ket

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