: Natürlich nur astreine Spenden
Unternehmerehepaar bestreitet Zusammenhang zwischen CDU-Spende und Geschäft
BERLIN ap ■ Das Hamburger Unternehmerehepaar Ehlerding hat jeden Zusammenhang zwischen seiner Millionen-Wahlkampfspende an die CDU und dem Zuschlag für den Kauf der 114.000 Eisenbahnerwohnungen im Jahr 1998 bestritten. In einer von Ingrid Ehlerding vorgetragenen, von ihrem Mann Karl verfassten Erklärung vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Bundestages erklärte das Paar gestern, außer dem zeitlichen Zusammentreffen von Spende und Zuschlag habe es keinerlei rechtlich relevanten Bezug zwischen beiden Sachverhalten gegeben. Die Ehlerdings hatten der CDU kurz vor der Bundestagswahl 1998 die mit insgesamt 5,9 Millionen Mark größte Parteispende ihrer Geschichte zukommen lassen.
Wenige Monate vor dem Spendeneingang hatte ein Konsortium unter Beteiligung der Ehlerdings den – später widerrufenen – Zuschlag für den Kauf der Eisenbahnerwohnungen erhalten, obwohl eine japanische Bank eine Milliarde Mark mehr geboten hatte. SPD und Grüne haben den Verdacht, dass die Spende im Zusammenhang mit dem Zuschlag erfolgte.
Das Motiv für die Spende war der Wunsch, einen wirksamen Beitrag dazu zu leisten, dass die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik, von denen die Ehlerdings nach eigenen Angaben in den 16 Regierungsjahren von Bundeskanzler Helmut Kohl profitiert hatten, auch weiter erhalten blieben. Deshalb wollten die Ehlerdings kurz vor der Bundestagswahl 1998 eine eigene Anzeige zu Gunsten Kohls zu schalten. Ausdrücklich distanzierten sie sich von Versuchen in der CDU, die Spende und ihre Herkunft zu verschleiern.
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