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HafenklangMit allen Wassern

■ Warum am Ende nicht Hamburg, sondern nur die Umwelt im Tiefwasser versinkt

1,2 Milliarden Mark hat Hamburg in seinen neuen Containerhafen Altenwerder gesteckt, Geld, das durch Immobilienverkäufe in der Hafen-City wieder in die Kasse kommen soll. Angesichts dieser gewaltigen In-vestition fragen sich viele, warum sich die Stadt jetzt bei einem neuen Tiefwasserhafen engagiert. Dazu an einem Standort, den Senat und Hafenwirtschaft bisher strikt ablehnten.

Fest steht: Für den Weser-Jade-Port werden wieder mehrere hundert Millionen Mark aus dem Hamburger Etat nach Wilhelmshaven fließen. Auch wenn die drei SPD-Länder ihr Finanzierungsmodell rühmen, nachdem die Hälfte der Infrastruktur durch privates Kapital aufgebracht werden soll. Geschätzt sind allein dafür 750 Millionen Mark, also zur Hälfte öffentlich, zur Hälfte privat bezahlt. Für die Suprastruktur – Kräne, Containerbrücken und Gebäude – fallen 550 Millionen Mark an, die ebenfalls von Privatinvestoren bezahlt werden sollen. Da aber auch beispielweise die Hamburger Hafengesellschaft HHLA, eine 100-prozentige Tochter der Stadt, als privat gilt, wird der öffentliche Anteil tatsächlich weit höher liegen als jetzt beziffert.

Die Zustimmung Hamburgs, die von CDU und Handelskammer besonders Bürgermeister Runde als Niederlage angekreidet wird, ist jedoch nur auf den ersten Blick unerklärlich. Es wird nämlich bereits spekuliert, dass Runde den Standort Wilhelmshaven nur in Kauf genommen hat, um von Niedersachsen im Gegenzug die Einwilligung zur erneuten Ausbaggerung der Elbfahrrinne zu erhalten.

Folgendes könnte demnach passieren: Die Elbe wird erneut vertieft, auch größere und tiefere Schiffe können daraufhin Altenwerder anlaufen, und Runde kann sich anschließend hinstellen und sagen: Seht ihr, wir brauchen ja gar keinen Tiefwasserhafen. Geht doch auch so.

Peter Ahrens

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