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Astrium entwickelt die Mehrwegrakete

■ Bremen lässt sich die Entwicklung eines neuen Flugobjektes über 10 Millionen Mark kosten

Wir schreiben das Jahr 2015 – die amerikanische Space-Shuttle-Technologie ist veraltet und überteuert und die Europäer trumpfen mit ihrer neuen Raumfahrttechnologie ganz groß auf.

Geplant ist der Bau eines optisch dem amerikanischen Space Shuttle ähnlichen Flugobjekts namens „Hopper“. Der große Vorteil dieses Vorhabens liegt darin, dass Satelliten nicht mehr mit Raketen ins All geschickt werden, die entweder im All verpuffen oder nach dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gezielt ins Meer gelenkt werden müssen. Die enormen Kosten, die bei dieser Einwegtechnologie entstehen, können möglicherweise in Zukunft eingeschränkt werden – denn mit dem „Hopper“ ist der Bau eines landungsfähigen und damit wiederverwertbaren Flugobjekts geplant.

Den symbolischen Startschuss für die neue Raumfahrttechnologie gaben gestern Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU), Walter Kröll, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, und Josef Kind, Vorstandsmitglied des Flugzeug- und Raumfahrttechnologieunternehmens Astrium. Sie verkündeten den Baubeginn des Hoppervorläufers „Phoenix“, der als sogenannter „Technologiedemons-trator“ dienen soll. Das Fluggerät wird am Astrium-Standort Bremen gebaut und verfügt während der Erprobungsphase über keinen eigenen Antrieb – zur Erforschung seines Landeverhaltens wird es deshalb von einem Hubschrauber aus rund 3.500 Metern Höhe abgeworfen.

Insbesondere auf die Landetechnik soll sich der Standort Bremen konzentrieren, so dass bei einem späteren Bau des „Hoppers“ sichergestellt ist, dass „Bremen sich mit einer ausgefeilten Landetechnik unverzichtbar macht“, wie Kröll hofft. Der gesamte Raketenersatz wird nur in Kooperation mit anderen europäischen Standorten hergestellt werden können. Hierzu ist Astrium, das erst im letzten Jahr aus den Raumfahrtbereichen der DaimlerChrysler Aerospace und Matra Marconi Space hervorgegangen ist, alleine nicht in der Lage.

Wirtschaftssenator Hattig sieht das Projekt vor allem als Imagepflege für die Stadt Bremen. Mit 10,5 Millionen aus dem Technologiefonds beteiligt sich Bremen an den Gesamtkosten von 32 Millionen Mark. Mit neuen Arbeitsplätzen rechnet jedoch vorerst niemand. PS

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