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Chef unter Druck

Spekulation über den möglichen Nachfolger für den in die Kritik geratenen Chef der Bankgesellschaft Berlin

Der Chef der krisengeschüttelten Bankgesellschaft Berlin (BGB), Wolfgang Rupf, gerät immer mehr unter Druck. Die Wirtschaftswoche hat gestern erstmals den Namen eines möglichen Nachfolgers genannt. Dafür stünde laut „Berliner und Frankfurter Bankenkreisen“ der bisherige Chef der DG-Bank, Bernd Thiemann, als Nachfolger für den heftig in der Kritik stehenden Rupf bereit. Eine Sprecherin des Bankkonzerns wies dies gestern als Spekulation zurück. Die Person des Vorstands stehe nicht zur Diskussion.

Zudem gab es gestern Zeitungsberichte darüber, dass Rupf und der ehemalige Bankenvorstand Klaus Landowsky bereits im Juli vergangenen Jahres über die Risiken im Immobilienbereich informiert waren. Ein umfangreicher Bericht der Wirtschaftsprüfer von McKinsey habe bereits am 20. Juli 1999 vorgelegen. Darin seien etwa neun Zehntel aller faulen Immobilienkredite des mehrheitlich landeseigenen Bankenkonzerns detailliert in Risikoklassen eingeteilt worden. Zudem hätten die Prüfer Sanierungsvorschläge erörtert. Bisher hat Rupf stets behauptet, er sei im Konzern auf eine „Mauer des Schweigens“ gestoßen.

SPD-Landeschef Peter Strieder forderte gestern den Untersuchungsausschuss auf, zu prüfen, ob CDU-Fraktionschef Landowsky den McKinsey-Bericht wegen des damaligen Wahlkampfs unter Verschluss gehalten habe. Strieder fragte sich, ob nichts veranlasst worden sei, „weil eine Offenlegung der Misswirtschaft bei der Berlin Hyp die Wahlchancen der CDU verringert hätte“. Landowsky war seinerzeit Chef der Berlin Hyp, eines Tochterunternehmens der Bankgesellschaft. Jetzt müsse untersucht werden, welcher Schaden dem Land durch die Vertuschung entstanden sei, so Strieder. Durch die Krise der Bankgesellschaft drohen dem Landeshaushalt Verluste in Milliardenhöhe. ROT

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