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Gewalt ohne Ende

Tote und Verletzte in Gaza und im Westjordanland. Scharon stellt Bedingungen für Palästinenserstaat

JERUSALEM afp/rtr/ap/taz ■ Trotz der Wiederaufnahme der Sicherheitstreffen zwischen Israelis und Palästinensern zeichnet sich kein Ende der Gewalt im Nahen Osten ab. Ein israelischer Siedler wurde am Karfreitag nahe der Ortschaft Beit Hanun im Gaza-Streifen durch Schüsse am Bein verletzt. Ein 15-jähriger Palästinenser starb am Donnerstag nach Zusammenstößen in Hebron im Westjordanland an einem Genickschuss. Zuvor töteten israelische Sicherheitskräfte einen Palästinenser im Gaza-Streifen.

Dort griff die israelische Armee nach palästinensischen Angaben ein Flüchtlingslager an, nachdem bei Schüssen auf einen israelischen Militärposten zwei Soldaten leicht verletzt worden waren. Am Mittwochabend war die israelische Armee erstmals mit Panzern in das palästinensische Autonomiegebiet im Gaza-Streifen eingedrungen.

Zudem machten die Palästinenser gestern die israelische Regierung für einen Mordanschlag auf einen Milizführer verantwortlich. Der palästinensische Sicherheitschef Dschibril Radschub erklärte, das Attentat zeige, dass es der israelischen Regierung wenig ernst mit der Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen sei. Dies sei geradezu eine Einladung zu einer Autobombe in Tel Aviv. Palästinensische Sicherheitskräfte hatten die Bombe in dem Auto des Befehlshabers der Tansim-Miliz entdeckt.

Israels Premierminister Ariel Scharon sagte in einem Interview mit der Tageszeitung Maariv, das Territorium eines möglichen Palästinenserstaats könne in Zukunft allenfalls 42 Prozent des Westjordanlands umfassen. Außerdem müsste ein solcher Staat Einschränkungen in seiner Souveränität hinnehmen. So dürfe er keine Armee haben, und die Kontrolle seiner Grenzen müsse Israel obliegen. Der palästinensische Außenminister Farruk Kaddumi forderte derweil in der tunesischen Tageszeitung El Schuruk die vollständige palästinensische Kontrolle über den Gaza-Streifen und das Westjordanland. Dort müsse ein vollkommen unabhängiger Palästinenserstaat entstehen.

Die angespannte Lage wirkt sich auch negativ auf die Tourismusbranche aus. So blieb auch in diesem Jahr ein Großteil der Pilger zu Ostern aus. Die Hotels sind nur knapp zur Hälfte ausgebucht. Zudem ist es israelischen Staatsbürgern aus Sicherheitsgründen verboten, palästinensische Städte zu besuchen. Mit der gleichen Begründung wurde zahlreichen christlichen Palästinensern untersagt, an der Karfreitagsprozession in der Jerusalemer Altstadt teilzunehmen.

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