: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
Asterix in Amerika
Deutschland 1994, R: Gerhard Hahn
Jetzt, wo gerade der neue Asterix herausgekommen ist, kann man anhand dieses älteren Films überprüfen, um wieviel besser die Geschichten damals waren, als sie noch von Uderzo geschrieben wurden. Die Filme waren zwar auch schon verwässerte Versionen von den Heften, aber dieser ging noch. (hip) Kino 46
B
Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood
„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Filmstudio
Bonhoeffer Deutschland/Kanada 1999, R: Eric Till, D: Ulrich Tukor, Johanna Klante
„Der Film beleuchtet letzte Lebenstationen des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Kriegsende von den Nazis ermordet wurde. Den guten Darstellern werden oft papierende Dialoge in den Mund gelegt.“ (tip) Gondel
Bounce USA 2000, R: Don Ross, D: Ben Affleck, Gwyneth Paltrow
„In langweiligen Fernsehbildern gefilmtes und schlecht getimtes Melodram, in dem sich auch die Schauspieler von der Uninspiriertheit der Inszenierung anstecken lassen.“ (Zoom) City
Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz
„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, Casablanca (Ol)
Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps
„Ein japanischer Jakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt er sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einen blutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letztlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem 0Film eine besondere Note.“ (filmdienst) City
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba
Ewig läuft er weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. City
Butcher Boy USA/Irland 1997, R: Neil Jordan, D: Stephen Ream, Fiona Shaw / Originalfassung mit Untertiteln
„Francie Brady steht ständig unter Strom. Für den Halbwüchsigen verschmelzen zur Zeit der Kuba-Krise Fiktion und Wirklichkeit. Als er in seinem irischen Heimatdorf eine verhasste Nachbarin als Außeridische identifiziert, die für all das Unglück, das ihm widerfahren ist, verantwortlich sein soll, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten. Neil Jordan erzählt seine Groteske, in der das Tragische immer auch komische Züge hat, mit surrealistischen Untertönen und bösem Witz. Dabei verlässt er nie die Perspektive des jugendlichen Helden, dessen aggressiv-provokantes Auftreten eine direkte Attacke gegen den Zuschauer ist.“ (tip) Kino 46/OmU
C
Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp
„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Gondel, Apollo 2 (BhV), Passage (Del), Casablanca (Ol)
Club der gebrochenen Herzen USA 1999, R: Greg Berlanti, D: Timothy Olyphant, Andrew Keegan
„Schwule Freunde und ihre lustigen Beziehungskisten: Dennis macht sich anlässlich seines 28. Geburtstags ernsthafte Sorgen darüber, zu wie wenig er es bis jetzt in seinem Leben gebracht hat. Er fragt sich, ob daran nicht auch seine Kumpels, der „Club der gebrochenen Herzen“, Schuld sein könnte. Keiner von ihnen lebt in einer festen Beziehung, und auch Dennis spannt erst einmal seinem Mitbewohner den jungen Lover aus. Locker-flockig inszeniert, Regisseur und Autor Greg Berlanti schlägt zwischen den witzigen Dialogen aber auch mal melancholische Töne an.“ (taz) Schauburg
The Cure in Orange Großbritannien 1987, R: Tim Pope, D: The Cure / Originalfassung ohne Untertitel
„Eine erstaunlich verschwenderische Produktion für eine der eher weniger dynamischen Live-Band der 80er, bemerkenswert durch den Schauplatz vor der großartigen Kulisse des antiken Amphitheaters von Orange in Frankreich. Für Fans von „The Cure“ ist dies eine so perfekte und filmisch fesselnde Konzertaufzeichnung, wie sie es sich nur wünschen können, für den Rest von uns wird es dann doch ein wenig langweilig.“ (Time Out-Film Guide) Kino 46
D
Digimon – Der Film Japan 2000, R: Mamoru Hosada, Shigeyasu Yamauchi
„Und da sind schon die nächsten knopfäugigen, stupsnasigen Trickhelden fürs Kinderzimmer: Digimons heißen nicht nur so, sie sind auch so ähnlich wie die allseits beliebten Pokémons – nur natürlich gaanz anders!“ (TV-Spielfilm) CineStar, CinemaxX, Apollo 1 (BhV), Solitaire (Westerstede)
Doktor Schiwago USA 1965, R: David Lean, D: Omar Sharif, Julie Christie
„Die wildbewegte Lebensgeschichte des Arztes und Dichters Schiwago vor dem Hintergrund der russischen Revolution. Einer der größten Kassenerfolge der 60er Jahre; der wie kaum ein anderes Kino-Opus die gängigen Vorstellungen vom „alten Russland“ prägte und verfestigte.“ (Lexikon des interntionalen Films) City, Lindenhof (Wildeshausen)
Das Dschungelbuch USA 1997, R:Wolfgang Reithermann
Disneys Version ist immer noch die Schönste. „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ usw. City
Dungeons & Dragons USA/Tschechei 2000, R: Courtney Solomon, D: Jeremy Irons, Zoe McLellan
"Fantasy-Film mit Drachen, Magiern und Schwertkämpfern. Der undurchsichtige Plot um eine Macht, die in einem Juwel versteckt zu liegen scheint, orientiert sich mehr oder weniger an den Figurenkonstellationen des beliebten Rollenspiels mit dem gleichen Namen. Die Trickeffekte sind von ebenso unterschiedlicher Qualität wie die Schauspielerleistungen. Ernsthafte „D&D“-Spieler dürften enttäuscht sein.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (BHV)
E
Ein göttlicher Job Deutschland 2001, R: Thorsten Wettke, D: Oliver Korittke, Heike Makatsch
„Eindeutig das Werk eines Mannes mit hoher krimineller Energie und infantiler Lust am Kino. Regiedebütant Wettke erzählt die Geschichte von Gott, dem großen Cheech & Chong-Fan, der in seiner Jogginghose von seiner göttlichen Vorgesetzten überrascht wird und nun einen Nachfolger für die nächsten tausend Jahre besorgen soll. Eine Hommage an debiloide Comedy-Kunst, erfolgreich bemüht, das Publikum nie zu überschätzen. Die Gags sind derb, meist gradlinig gespielt, die Bilder dazu cartoonesk. Bloß die Pointen werden irgendwann doch stumpf: Statt wirklich zum Lachen anzuregen, ist „Ein göttlicher Job“ nur ein Film zum Schmunzeln.“ (tip) CineStar
Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal
„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Wall-Kinos (Ol), Aladin (BhV) Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz
Als der Film rauskam, fanden es die Deutschen gar nicht lustig, wie Wilder sich da über das geteilte Deutschland lustig machte. In den 80er Jahren wurde er ein großer Erfolg in den Programmkinos, aber da taten die Pointen ja auch nicht mehr weh. City
El Acordeon del diablo Deutschland 2000, R: Stefan Schwiegert, D: Franciso Rada
„Die Geschichte des 93-jährigen Franciso „Pacho“ Rada, der als einer der besten kolumbianischen Akkordeonspieler gilt. Rasch weitet sich der eindrucksvolle Dokumentarfilm über das Portrait des sympathischen alten Mannes hinaus, gibt anderen Musikern Möglichkeit zur Selbstdarstellung, lässt Mythen und Legendenbildung ineinanderfließen und lotet den Stellenwert der Musik fürs Selbstbewusstsein des einfachen Volkes aus. Dabei verdichtet er sich zu einer Darstellung des einfachen, in sich ruhenden Lebens, das trotz finanzieller Armut einen ungeheuren Reichtum zu bieten hat.“ (filmdienst) Cinema
Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader
„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater, einem arbeitslosem Ossi. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Solitaire (Westerstede), Passage (BhV)
Engel des Universums Island, Deutschland 2000, R: Fridrik Thor Fridrikson, D: Baltasar Kormákur, Ingvar E. Sigurdsson
„In Island, umwoben von Sagen und Tiefdruckgebieten, gehört „Schizophrenie zum Nationalcharakter“, wie jemand im Film sagt. Das erfährt auch der Träumer Páll, der noch bei seinen Eltern in Reykjavik wohnt und so recht nicht durchschaut, ob er verrückt ist oder die Welt. Páll landet in der Anstalt und spintisiert vor sich hin, bis er eines Tages entlassen wird und lieber ein schnelles Ende sucht, als in der Umnachtung zu verrotten. Mit galligem Humor und ohne den Trost einer Erklärung erzählt Regisseur Fridrik Thór Fridrikson vom Irrwitz, bis auch für den Zuschauer Wahn und Wirklichkeit verschwimmen.“ (Der Spiegel) Schauburg
Der Exorzist – Director's Cut USA 1973, R: William Friedkin, D: Linda Blair, Max von Sydow
„Oft kopiert, nie erreicht: Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Horrorfilm nach dem Roman von William Peter Blatty gehört zu den Genreklassikern. Jetzt kommt er mit elf zusätzlichen Minuten wieder ins Kino.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel
„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX
Ey Mann, wo ist mein Auto!!? USA 2000, R: Danny Leiner, D: Sean William Scott, Ashton Kutcher
„Deppenduo auf der Suche nach dem fahrbaren Untersatz. Unterirdisch infantile Kifferkomödie – so stoned kann man gar nicht sein.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)
F
Finding Forrester USA 2000, R: Gus Van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown / Originalfassung ohne Untertitel
„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Unter Schülern fühlt sich Regisseur Gus van Saint offensichtlich am wohlsten, wie schon sein Oscar-Hit „Good Will Hunting“ vor zwei Jahren bewiesen hat. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcomer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX
15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert De Niro, Edward Burns
„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Komisch, dramatisch, romantisch, absurd und satirisch gibt sich der neue Film von John Herzfeld, der wie schon der Vorgänger „Zwei Tage in L.A.“ die unterschiedlichsten Töne miteinander zu harmonisieren versucht. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar
G
Das geschriebene Gesicht Japan/Schweiz , R: Daniel Schmid
„In vier Teilen, die unmerklich aufeinander folgen, kreist Daniel Schmid das Phänomen Kabuki ein. Erklärt wird es nicht, dafür ausgiebig betrachtet und in der Betrachtung variiert. Schmid, der die Magie des Bildes liebt, ist in diesem Essay immer spürbar. Er setzt nicht nur die Abschiedsszene einer Geisha als Hommage an den Filmregisseur Mizogushi in Szene; er inszeniert auch seine Zeitzeuginnen auf der Bühne oder stellt sie in den Brunnen, der fließend ins Meer übergeht. Die Sprache der Körper ist ihm wichtiger als die der Worte. Und spätestens dann, wenn die 101jährige Geisha, die mit 16 angefangen und ihren Beruf 80 Jahre lang ausgeübt hat, ein Lied spielt, hat er uns alle verzaubert.“ (Frankfurter Rundschau) Kino 46
Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson
„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City
H
Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore
„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. Als 1999 der Roman „Hannibal“ von Thomas Harris erschienen war, konnte man lesen, weder Jodie Foster noch Jonathan Demme, beide mit Oscar für das „Schweigen...“ ausgezeichnet, wollen sich an der Verfilmung beteiligen. Es hieß, sie fänden das Ende des Romans unzumutbar. Harris hat keine Mühen gescheut, um „Hannibal the Cannibal“, den psychopathischen Psychiater, den man bisher nur als Knastinsassen kannte, zum Genie zu veredeln. Er lebt nun als offenbar wohlhabender Privatgelehrter in Florenz, beschäftigt sich mit den subtilen Thesen des Astrophysikers Stephen Hawkins und spielt auf seinem Flügel Bachs Goldberg-Variationen. Wer wissen will, warum er so undelikate kannibalistische Neigungen entwickelt hat, bekommt zur Antwort: weil er als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein geliebtes Schwesterchen gefressen wurde, natürlich von bösen Nazis.“ (Der Spiegel) City (auch OF)
Hilfe, ich bin ein Fisch Dänemark/Deutschland/Irland 2000, R: Michael Hegner, Stefan Fjeldmark
„Ein Zaubertrank verwandelt Fly, Stella und Cuck in einen Fliegenfisch, einen Seestern und eine Qualle. Wenn sie nicht in 48 Stunden ein Gegenmittel finden, bleiben die drei für immer Meeresbewohner! Eine prächtige Mischung aus Zeichentrick und schönen Songs mit dem sicherlich süßesten Seepferdchen der Filmgeschichte: ein rundherum hübscher Filmspaß für Kinder ab sechs Jahre.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Apollo 2 (BHV), Passage (Del)
102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu
„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers – Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CineStar
J
James Bond – Goldfinger Großbritannien 1964, R: Guy Hamilton, D: Sean Connery, Gerd Fröbe
Immernoch der beste Bond in der Serie. Hier taucht zum ersten Mal das Wunderauto von Bond auf (mit Raketenwerfer und Schleudersitz), Gerd Fröbe ist einer der unterhaltsamsten Fieslinge. Dazu noch der tödliche Chinese mit seiner fliegenden Melone und ein Bondgirl mit dem schrecklich sexistischen Namen „Pussy Galore“, der in „Austin Powers“ mit „Allotta Vagina“ nicht parodiert, sondern nur wortwörtlich übertragen wurde. (hip) City
Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchele, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch
„Drei fidele Omas träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie das Geld dafür aufzutreiben. Leider fehlt dem Film völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space Cowboys“ Witze über das Rentenalter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) City
K
Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe
„Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche.“ (tip) City
Kanak Attack Deutschland 2000. R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider
„In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Erkan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City
Komer Sekspir Türkei 2001, R: Sinan Cetin, D: Mujde Ar, Bayulgen
Türkisches Kinderdrama über ein theaterverrücktes Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist. Sein Vater, ein Polizist, bringt einen ehemaligen Kinderstar und jetzigen Drogendealer dazu, im Schultheater „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ zu inszenieren, mit seiner Tochter in der Hauptrolle. CinemaxX
Der König tanzt Frankreich/Deutschland/Belgien 2000, R: Gérard Corbiau, D: Benoit Magimel, Boris Terral
„Vermutlch wurde Benoit Magimel für die Rolle des Louis XIV. nicht ausgewählt, weil er ein Grübchen wie Kirk Douglas hat. Nein, Magimel tanzt einfach wie ein Gott – in Gérard Corbiaus „Le Roi Danse“ sogar wie ein Sonnengott. Und wenn er in Gold lackiert bacchiantische Spiele aufführt, sieht er leckerer aus als die Akrobaten im Zirkus Sarasani. Leider macht das zunehmende Alter dem Tänzer im König zu schaffen, der doch einen Staat schaffen wollte, in dessen ästhetischer Ordnung sich die gesellschaftliche spiegeln sollte. Absolutismus goes Pop: Zu den rauschhaften Melodien des Komponisten Lully (Boris Terral, der Kastrat aus Corbiaus „Farinelli“) hat der Regisseur einen barocken Kostümfilm gezaubert, der sich zur Frage nach Körper und Macht verhält wie Klaus zu Theweleit. Eine schöne Polung, ach was – Paarung.“ (taz) Preview in der Gondel
Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Führmann
„Tykwer nutzt die Irrungen und Wirrungen dieser Liebesgeschichte, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) City
Kubanisch reisen Kuba/Spanien/Mexiko 1999, R: Juan Carlos Tabio, D: Vladimir Cruz / Originalfassung mit Untertiteln
„Kuba: Musik, Zigarren, Lebensfreude. Aber auch Versorgungsengpässe, Flüchtlingsdramen, Sozialtristesse. Juan Carlos Tabios Ballade um Passagiere, die auf einem Busbahnhof in der Provinz verzweifelt auf eine Reisemöglichkeit nach Havanna hoffen, merkt man Kubas Konflikt zwischen sinnlichem Gute-Laune-Land und antiquierter Kommunismus-Enklave deutlich an. Mit Ironie, emotionaler Wärme und magischem Realismus zeichnet Tabio das Traumbild eines sozialistischen Glücks, in dem nur das Zwischenmenschliche zählt. Schön wär's.“ (Cinema) Atlantis
M
Mädchen, Mädchen Deutschland 2001, R: Dennis Gansel, D: Diana Amft, Felicitas Wolf
„Drei 18-jährige Gymnasiastinnen träumen trotz teilweise ausgiebiger Sexerfahrungen immer noch von ihrem ersten Orgasmus. Während die Eine dank ihres Fahradsattels, die Zweite per Internet-Chat zum Höhepunkt kommen, wählt die Dritte den altmodischen Weg einer von Missverständnissen geprägten Beziehung. Inszeniert im einfallsarmen Stil einer Vorabend-Fernsehserie, kümmert sich der Film nie wirklich um die „Nöte“ seiner Protagonistinnen, sondern liefert lediglich Unterhaltung auf unterstem Zoten-Niveau.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX, Passage 1 (Bhv), Lindenhof (Wildeshausen)
Madita Schweden 1980, R: Goran Graffman
Madita hat tausend Flausen im Kopf. Das kleine Mädchen lebt in einem kleinen Dorf in Schweden und ist natürlich der Phantasie von Astrid Lindgren entsprungen. Schauburg
Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City Synchron- und Originalfassung
Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine
„Eine äußerlich eher unscheinbare FBI-Agentin wid als Teilnehmerin in eine amerikanische Miss-Wahl eingeschleust, die ein Terrorist zum Ziel seines nächsten Bombenattentats auserkoren haht. Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig orginäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Apollo 2 (Bhv), Lichtspielhaus (Del)
O
O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson
„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City
P
Palermo flüstert Deutschland 2001, R: Wolf Gaudlitz
„Glaubt man dem Kino, ist Sizilien weniger ein geografischer Ort als Projektionsfläche für Fantasien – wie zuletzt die pubertären Täumereien von Guiseppe Tornatores „Der Zauber von Malena“. Für den deutschen Filmemacher Wolf Gaudlitz wird Palermo zum steinernen Symbol mafiöser Verstrickungen. Er erzählt die Geschichte der Stadt aus der Sicht vom Mimmo, der als Junge einen Mafiamord beobachtete und in die Berge verbannt wurde. Nun kehrt er nach Palermo zurück, wandert durch die Straßen, hält Zwiesprache mit lebenden und toten Freunden. Wie in seiner Film-Collage „Taxi Lisboa“ verbindet Gaudlitz ein Stadt-Portrait mit fragmentarischen Lebensläufen und philosophischen Exkursen über Tod und Verbannung – ein Puzzle, das sich erst im Kopf des Betrachters zu einem Ganzen fügt.“ (Cinema) Preview im Cinema
Die purpurnen Flüsse Frankreich 2000, R: Mathieu Kassovitz, D: Jean Reno, Vincent Cassel
„Als sich in einer abgeschiedenen Alpenuniversität mehrere grässliche Morde ereignen, wird der berühmte Kommissar Niémans auf den Plan gerufen. Der unkonventionelle Polizist kann gemeinsam mit einem jüngeren Kollegen und einer ebenso schönen wie geheimnisvollen Bergführerin eine kolossale Verschwörung aufdecken, die auf die Züchtung einer neuen elitären Menschenrasse abzielt. Aufwändig inszenierter Trashfilm, der sich um einen Subtext bemüht, dabei aber immer wieder an die eigenen Grenzen stößt. Wer die grobschlächtigen Konstruktionsmuster von Comics mag, wird allerdings auf seine Kosten kommen.“ (tip) CinemaxX, CineStar
R
Running Out of Time Hongkong 1999, R: Johnny To, D: Andy Lau, Lau Ching-wan
„Der schwerkranke Wah will einen letzten Coup landen und seinen Vater rächen. Der Raub erfolgt zunächst wie geschmiert, aber dann ist Wah gezwungen auf der Flucht eine Geisel zu nehmen. Inspektor Sang jagt ihn, erkennt aber bald, dass der Diamantenraub nur ein Ablenkungsmanöver für einen Angriff auf den Hehler Chan war. Rasant inszeniert von Johnny To, der unter Genrefans und inzwischen auch Cineasten einen ausgezeichneten Ruf genießt. Hongkong-Action vom Feinsten!“ (taz) Filmstudio
Rushmore USA 1998, R: Wes Andeeson, D: Jason Schwarzman, Bill Murray
„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal trumpft ein halbwüchsiger Streber auf. Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei und Hochstapelei. Die jungen Filmemacher beweisen beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle absolviert der Neuling Jason Scharzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) City
S
Save the last Dance USA 2000, R: Thomas Carter, D: Julia Stilles, Thomas Derek
„Wie schön – Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Ballettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muss. Was „Save the Last Dance“ aus der Masse der rhythmusbetonten Teeniefilme heraushebt, ist die Tatsache, dass sich Regisseur Thomas Carter zwischen den Tanzsequenzen viel Zeit für seine Charaktere nahm. Produktionsfirma MTV Films nimmt seine Zielgruppe ernst – und die bedankt sich dafür an der Kinokasse.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (Bhv), Solitaire (Westerstede)
Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D; Anna Dfaresi, Jon Abrahams
„Der Versuch einer Parodie des über seinen Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann.“ (filmdienst) City
Shakespeare Wallah Großbritanien 1965, R: James Ivory, D: Utpal Dutt, Shashi Kapoor / Originalfassung ohne Untertitel
„Der zweite Film der Merchat-Ivory-Jhabvala-Connection: trotz einiger Längen, ein oft komisches, an Tschechow erinnerndes Stück über eine Gruppe von englischsprechenden Schauspielern, die die Tradition von Shakespeare in Indien lebendig halten wollen, lange nach dem Ende der Kolonialzeit. Lose inspiriert durch die Erfahrungen der Kendal-Familie, die hier Teile ihres Shakespeare-Repertoirs neuerwecken, wurde der Film vom Kameramann des großen indische Filmemachers Satyajit Ray gedreht. Die Filmmusik ist von Ray selbst und in seinen besten Momenten hat der Film auch dessen rätselhaften Charme. (Time Out Film Guide) Kino 46
Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt
„Wie schon bei seinem Achtungserfolg „Bube, Dame, König, Gras“, taucht Filmemacher Guy Ritchie auch in dieser Krimi-Groteske wieder tief ein in die Londoner Unterwelt. Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten (Brad Pitt spielt einen boxenden Zigeuner), die Verlierer in diesem blutigen Spiel enden als Schweinefutter. Ritchie jedoch wirft lässig falsche Perlen vor die Säue: auch seine ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films gelungen ist.“ (Der Spiegel) Filmstudio
Spot USA 2000, R: John Whitesell, D: Paul Sorvino, David Arquette
„Dass FBI Agent Nr. 11 ihn fast seiner Männlichkeit beraubt hat, bringt den Mafioso Sonny mächtig in Rage. Kurzerhand setzt er den verhassten Gegner auf die Todesliste: zwei seiner Killer bemühen sich, Nr.11 ins Jenseits zu befördern. Was ihnen schwer fällt, weil dies der erste Hund ist, dem sie ans Leben sollen. Und den Instinkten des Vierbeiners scheint ohnehin kaum jemand Paroli bieten zu können. Filmer John Whitesell nutzt jede Gelegenheit, um die Zweibeiner zu Idioten zu machen. Zudem verquickt er seine zutieftst vulgären Slapstick-Streiche so mit modischen Ekel-Eskapaden, dass einer ganz schön abgebrüht sein muss, um diesen Film für die ganze Familie weiterempfehlen zu können.“ (Zitty) CineStar, Passage (Del)
T
The Closer You Get Irland/Großbritannien 1999, R: Aileen Ritchie, D: Niamh Cusack, Sean McGinley
„Eine Zeitungsanzeige soll heiratswillige Amerikanerinnen in ein irisches Kaff locken, doch was schief gehen kann, geht natürlich schief! Sympathischer Debütfilm der schottischen Theaterregisseurin Ritchie.“ (TV-Spielfilm) Schauburg
Thirteen Days USA 2000, R: Roger Donaldson, D: Kevin Costner, Bruce Greenwood
„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba-Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Damals entdeckten US-Spionageflugzeuge genug sowjetische nukleare Erstschlagsraketen auf Kuba, um die USA zu zerstören. Sollte US-Präsident John F. Kennedy, seinen militärischen Beratern folgend, den Befehl zum Luftschlag geben? Der dritte Weltkrieg schien beinahe unausweichlich. Direkt aus dem Weißen Haus erzählt Donaldson die Geschichte, gesehen durch die Augen von Kennedy-Berater Kenneth O–Donnell – gespielt von Kevin Costner in der seit „Bodyguard“ vertrauten Bernhardiner Pose. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar
Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley
„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt.“ (Blickpunkt:Film) City
Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh
Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Atlantis
Tokyo-Ga Deutschland 1984, R: Wim Wenders
„Tokyo-Ga ist eine halbdokumentarische Hommage an den wohl größten, japanischen Regisseur, den 1964 verstorbeen Yasujiro Ozu, der so eindringlich wie still in mehr als 60 Filmen den Verfall der japanischen Identität beklagte. Wenders sprach mit Wegbegleitern Ozu's, dem Schauspieler Chishu Ryu, dem Kameramann Atsuta, besuchte Ozu's Grabstätte und fing ganz persönliche Eindrücke der japanischen Millionenmetropole ein. Ein Film als Spurensuche, als unsentimentale Liebeserklärung an einen Vater, ein Vorbild.“ (Angie Dullinger, AZ) Kino 46
Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro
Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise noch originell illustrieren. Der schnelle Schnitt und die nervöse Handkamera geben „Traffic“ einen quasi dokumentarischen Stil. Einerseits bietet sein Film einen detailreichen und genau durchdachten Einblick in die Mechanismen des Drogenhandels. Anderseits zeigt er in packenden Bildern, welchen Preis die einzelnen Menschen zahlen müssen. (hip) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv), Wall-Kino (Ol), Apollo (Whv)
U
Unbreakable USA 2000, R: M. Night Shyamalan, D: Bruce Willis, Samuel L. Jackson
„Spannende Mischung aus Horror- und Psychothriller-Elementen, die auf die üblichen Inszenierungsmittel der Hollywood-Genres verzichtet und in langen Einstellungen und düsteren Bildern vom inneren Kampf der Hauptfigur erzählt, der sowohl psychologische als auch spirituelle Dimensionen beinhaltet.“ (filmdienst) City
V
Valentine – Schrei' wenn Du kannst USA 2000, R: Jamie Blanks, D: Denise Bereanaz, Kurt Heigl
„Schrei, wenn Du kannst? Es gibt angesichts dieser überflüssigen Slasher-Chose mehererr Gründe zu schreien. Einmal um sich wach zu halten. Zum Zweiten, um den lahmarschigen Killer aufzufordern, mal ein bischen hinnezumachen mit dem Hinmachen. Seine Opfer sind so blutleer, dass die Möglichkeit, die verfolgten Schminkmonster könnten das Attentat überstehen, den Zuschauern eine Heidenangst einjagen kann.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del)
Viktor Vogel - Commercial Man Deutschland 2001, R: Lars Kraume, D: Alexander Scheer, Götz George
„Mit einigen Hochstapeleien schwindelt sich ein junger Nichtsnutz an die Spitze eines angesehenen Frankfurter Werbeunternehmens, ohne die leiseste Ahnung von der Materie zu haben. Hektisch inszenierte Komödie, die an ihrem Milieu kein echtes Interesse entwickelt, sondern ausgelutschte Klischees aneinander reiht. Humor ist ebenso Mangelware wie überzeugende schauspielerische Leistungen.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv), Passage (Del), Solitaire (Westerstede)
W
Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt
„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar
Wickie und die starken Männer Japan 1973, R: Zuigo
„Wickie, der kleine Sohn eines rauflustigen Wikingers, fährt mit seinem Vater und einer Piratenhorde über die Meere. Sie rauben und plündern zwar, aber sozusagen nur als Mundraub. Als der gewitzte Wickie dem Vater und seiner Mannschaft häufiger durch gute Ideeen aus der Klemme hilft, wird er als ganzer Mann in die Horde aufgenommen. Mit Popmusik und Volksliedern unterlegter japanischer Zeichentrickfilm.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis
Z
!Zusammen! Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist
„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Dabei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können, sondern begnügt sich mit einer sehr menschliche unaufdringlichen Annäherung.“ (filmdienst) Cinema, Filmstudio, Casablanca (Ol)
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