piwik no script img

Einstürzende Palastdecken

Zwei Bauarbeiter sind beim Einsturz einer Decke im Palast der Republik gestern schwer verletzt worden. Die Männer entkernten das Gebäude im asbestverseuchten Teil des Palastes, als es aus bislang ungeklärter Ursache zu dem Unfall kam, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die beiden Arbeiter wurden verletzt in die Charité gebracht.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte es bei Bauarbeiten im Palast einen Zwischenfall gegeben, als bei Arbeiten mit dem Trennschleifer im obersten Stockwerk des asbestverseuchten Gebäudes ein Feuer ausbrach. Damals gab es keine Verletzten. Die Ermittler gingen von fahrlässiger Brandstiftung aus.

Der erneute Unfall ereignete sich in dem für die Öffentlichkeit geschlossenen Gebäude, erläuterte der Sprecher. Der Zugang ist wegen der Asbestverseuchung nur über eine Schleuse möglich. Ein Bauarbeiter konnte sich selber aus den Trümmern befreien und sich zu der Schleuse schleppen. Der Kollege wurde unter den Deckenplatten begraben. Die Rettungskräfte, die selber vor Ort mit Atemschutz arbeiteten, befreiten den Mann, der Brustverletzungen erlitt. Insgesamt waren rund 20 Feuerwehrleute im Einsatz.

Seit 1990 ist der Bau wegen Asbestverseuchung geschlossen, seitdem wird über einen Abriss diskutiert. Die derzeitige Asbestbeseitigung kostet mehr als 100 Millionen Mark. DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen